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Baustelle Brexit: Zumindest kurzfristig mehr neue Jobs.

Foto: AP/Frank Augstein

London – Nur wenige Monate vor dem EU-Austritt am 29. März haben zahlreiche Unternehmen in Großbritannien kräftig Personal eingestellt – wohl aus strategischen Gründen. Für September bis November 2018 meldete das Statistikamt ONS am Dienstag einen Zuwachs um 141.000 Stellen. Ökonomen hatten nur mit 87.000 gerechnet. Ob der Trend auch nach dem Brexit anhalten wird, ist fraglich.

Der britische Arbeitsmarkt zeigte sich vor der Zuspitzung des Brexit-Streits vor Weihnachten und im Jänner in guter Verfassung. Die Arbeitslosenquote fiel in den drei Monaten bis November von 4,1 auf 4,0 Prozent – damit wurde ein 43-jähriger Tiefstand erreicht. Niedriger lag die Quote zuletzt im Jahr 1975. Analysten hatten mit einer konstanten Quote gerechnet.

Die robuste Lage am Arbeitsmarkt lässt auch die Löhne und Gehälter steigen. Ohne Bonuszahlungen legten die Löhne in den drei Monaten bis November um 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu – mit Bonuszahlungen betrug der Zuwachs 3,4 Prozent. Höher waren beide Werte letztmals 2008. Auch real, also unter Berücksichtigung der Inflation, blieb den Arbeitnehmern etwas in der Tasche.

Nationale Zahlen früher

Neben den Zahlen nach internationalen Standards veröffentlicht das ONS auch eine nationale Berechnung. Diese läuft den Zahlen nach internationaler Methode um einen Monat voraus. Demnach ist die Zahl der Berechtigten auf Arbeitslosenhilfe ("claimant count") im Dezember um 20.800 gestiegen. (Reuters, dpa, 22.1.2019)