Der chinesische Smartphone- und Telekommunikationskonzern Huawei hat erneut versucht, die Sicherheitsbedenken gegen ihn zu zerstreuen. Huawei-Verwaltungsratschef Liang Hua sagte am Dienstag am Rande des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos, westliche Regierungen seien zur Inspektion von Huawei-Fertigungsstätten willkommen.

Das Unternehmen halte sich überall "vollkommen" an die jeweils geltenden Gesetze. "Wir sind keine Bedrohung der künftigen digitalen Gesellschaft."

Der chinesische Konzern, einer der weltweit größten Telekommunikationsausrüster, steht seit längerem in der Kritik. Die USA und andere Länder werfen Huawei eine zu große Nähe zu den chinesischen Behörden vor und sehen den Konzern als Gefahr für ihre Cybersicherheit. In Deutschland sieht das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) indes bisher keine konkreten Beweise für einen Spionageverdacht.

Volles Vertrauen in kanadische Justiz

Liang versicherte in Davos, das Unternehmen und sein öffentlichkeitsscheuer Gründer Ren Zhengfei hätten "volles Vertrauen" in das Justizsystem Kanadas, wo Rens Tochter, die Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou, Anfang Dezember festgenommen worden war. Inzwischen ist sie gegen Kaution auf freiem Fuß. Mit der Festnahme zweier Kanadier in China habe Huawei "nichts zu tun".

Sollte Huawei aber von bestimmten Märkten ferngehalten und von Kunden gemieden werden, "dann werden wir unsere Technologiepartnerschaften in Länder verlagern, wo wir willkommen sind", sagte Liang. Das Unternehmen werde sich dabei auch auf seine Kunden stützen: "Es ist die Wahl des Kunden, wenn sie sich gegen Huawei entscheiden, und wir werden uns um die Kunden bemühen, die sich für uns entscheiden." Liang betonte, Huawei biete die beste Leistung, wenn es um den künftigen Mobilfunkstandard 5G gehe.

Das Unternehmen werde sein Ziel nicht aufgeben, jährlich 20 Mrd. Dollar (17,60 Mrd. Euro) in die Entwicklung von 5G zu investieren. Davon profitiere nicht nur Huawei, sagte der Verwaltungsratschef: "Das ist unser Beitrag für die Menschheit." (APA, 22.1.2019)