Jeremy Clarkson (rechts) und James May: "The Grand Tour".

Foto: Amazon Prime

Sagenhafte 87 Sekunden Zeit gewinnt Angelika Niedetzky bei einer Testfahrt zwischen Melk und Oed laut Zeitmessung der Puls-4-Uhr von Bist du deppert! am Montag. Die Kabarettistin brettert durch die 140-km/h-Zone, um zu beweisen, was die Geschwindigkeitserhöhung außer belegbaren Umweltschäden und 311.000 Euro vom Steuerzahler bringt.

Man soll es nicht unterschätzen. Was man in 87 Sekunden nicht alles erledigen kann! Früher zur Arbeit, früher zu Hause, alle profitieren. Dienstgeber, Kinder, Lebenspartner werden es dem Minister danken. Endlich mehr Zeit!

Zum Beispiel erhält man dadurch auch die Möglichkeit, ungefähr ein Sechsundvierzigstel von The Grand Tour zu schauen. Die Benzinbrüder Jeremy Clarkson, Richard Hammond und James May geben auf Amazon Prime in der dritten Staffel wieder Vollgas. 13 Wochen wagen sich die drei in unwägbares Gelände und produzieren dabei ziemlich viel Totalschaden.

The Grand Tour

Es beginnt in Detroit, wo Clarkson schwer zu tragen hat, weil nichts mehr ist, wie es einmal war. Nach dem Niedergang der Autoindustrie hat die berüchtigte Vegan-Mafia das Ruder übernommen und pflanzt, wo einst die Schornsteine rauchten, neuerdings Kohl. Clarkson: "Es bricht mir das Herz." Ihr Image als Petrolköpfe pflegen die drei Freunde selbstironisch, aber doch glaubhaft. Clarkson flog 2015 aus der BBC, weil er einen Produzenten beschimpft und geschlagen haben soll. Sogar der damalige Premierminister David Cameron protestierte. Die Sache ist geklärt, Clarkson ist bei Amazon gelandet und darf wieder PS-Monster spielen. Der Unterschied zu 140 km/h? The Grand Tour ist Show. (Doris Priesching, 23.1.2019)