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Für Tiertransporte gibt es Regelungen und viele Ausnahmen. Auf den Straßen wird nur selten kontrolliert.

Foto: dpa/Frey

Wien – 24,8 Millionen Lebendtiere wie Rinder, Schweine oder Hühner wurden 2017 aus dem Ausland nach Österreich transportiert. Die EU-Tiertransportverordnung regelt dabei, wie lange die Tiere unterwegs sein dürfen. Schweine können etwa – sofern sie ständig Zugang zu Wasser haben und entsprechende Transportmittel verwendet werden – bis zu 24 Stunden auf der Straße sein. Rinder, Schafe und Ziegen gar 28 Stunden, wenn nach der Hälfte der Fahrt eine einstündige Pause eingelegt wird.

Schlachttiertransporte innerhalb Österreichs sind hingegen mit 4,5 Stunden limitiert – die Länge kann jedoch durch eine Reihe von Ausnahmen, etwa geografische Lage oder aufrechte Lieferverträge, verlängert werden. Auf den Straßen wird dabei nur selten kontrolliert, wie auch aus einer Anfragebeantwortung von Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) aus dem Vorjahr hervorgeht: Von den 10.000 Tiertransportkontrollen pro Jahr sind nur tausend auf Österreichs Straßen vorgesehen.

Strengere Überprüfungen

Am Mittwoch sind jene Transporte auch Thema im Agrarausschuss in Brüssel. Geht es nach den Grünen im EU-Parlament, sollen Überprüfungen künftig nicht nur strenger werden, auch die Transportdauer soll auf vier Stunden reduziert und die Transportumstände maßgeblich verbessert werden.

Denn in vielen Mitgliedstaaten gibt es reichlich Aufholbedarf, meint der grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz: "Millionenfach werden Tiere zusammengepfercht in Hitze und Kälte in mangelhaften Fahrzeugen transportiert." Zudem würden die Tiere durch lange Wartezeiten an Grenzen und in Häfen gequält werden.

Das Thema beschäftigt Brüssel bereits länger: Im November kritisierte etwa der europäische Rechnungshof die mangelnde Einhaltung der Vorschriften bei Langstreckentransporten. Die Grünen fordern nun eine Novellierung der Verordnung. Derzeit würden sich jedoch einige Mitglieder der Europäischen Volkspartei in die Quere stellen, heißt es aus dem Büro von Waitz. (lauf, 23.1.2019)