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Jair Bolsonaro kündigte Reformen und die Bekämpfung der Korruption an.

Foto: AP/Markus Schreiber

Davos – Brasiliens neuer Präsident Jair Bolsonaro hat sich in Davos reformfreudig gegeben und um Investitionen geworben. Er sehe den Auftritt auf dem Weltwirtschaftsforum als Gelegenheit zu zeigen, dass ein "neues Brasilien" entstehe, sagte Bolsonaro am Dienstag. Er kündigte an, massiv in die öffentliche Sicherheit des von einer hohen Kriminalitätsrate geprägten Landes zu investieren, um mehr Touristen anzulocken.

Zugleich sollten Reformen wie etwa Steuersenkungen und -erleichterungen dazu beitragen, dass Brasilien Investoren anziehe. Er wolle die Wirtschaft stärker öffnen und die Korruption bekämpfen: "Unsere Maßnahmen werden Ihnen sicherlich Anreize bieten, Geschäfte zu machen", sagte er an die in Davos versammelte Finanzelite. Bolsonaro ist umstritten, da er im Wahlkampf Gegnern mit "Säuberungen" drohte. Auch mit frauenverachtenden, rassistischen und homophoben Äußerungen sorgte er für Empörung.

Debatte über Bankfusionen

Angesichts anhaltend schwacher Geschäfte der europäischen Großbanken flammt die Debatte über Fusionen in der Branche wieder los. "Das Einzige, worauf es im Banking ankommt, ist Größe", sagte der Verwaltungsratschef der Schweizer Bank UBS, Axel Weber, am Rande des Weltwirtschaftsforums. Es gebe zu viele zu kleine europäische Finanzinstitute. Damit diese mit ihren globalen Wettbewerbern mithalten könnten, müssten sie sich verbünden und "neu erfinden".

Die Kluft gerade zu den Wall-Street-Häusern wird immer größer: Alleine im Geschäftsjahr 2018 verdiente etwa JP Morgan 32,5 Milliarden Dollar – das ist fast das Doppelte des aktuellen Börsenwerts der Deutschen Bank. Viele europäische Häuser haben ein Ertragsproblem und kämpfen im Investmentbanking mit Gegenwind von den Märkten. (Reuters, 22.1.2018)