Siena – In dem von einer hohen Jugendarbeitslosigkeit belasteten Italien sind Anstellungen im Bankenwesen begehrt. 7.000 Bewerbungen sind für 50 Stellen bei der italienischen Bank Monte Paschi di Siena (MPS) eingetroffen, berichtete die Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Mittwoch.

Dabei handelt es sich um befristete Stellen in den italienischen Filialen der Bank. Der angebotene Vertrag läuft bis Ende Dezember des heurigen Jahres und kann um ein weiteres Jahr verlängert werden, bevor dem Mitarbeiter eine feste Anstellung angeboten wird. Das Gehalt liegt bei circa 1.400 Euro Netto, berichtete das Blatt.

Die toskanische Bank hatte sich jüngst mit den Gewerkschaften auf die Umsetzung eines Plans geeinigt, der den freiwilligen Austritt von 650 Mitarbeitern aus der Bank bis April vorsieht. Dafür sollen jüngere Mitarbeiter angestellt werden. 1.800 Mitarbeiter hatten die Bank bereits 2018 verlassen. Der Plan sieht insgesamt den Abbau von 4.800 Jobs bis Ende 2021 vor.

Das 1472 gegründete Institut aus der Toskana wurde mit dem Geld der italienischen Steuerzahler vor dem Zusammenbruch bewahrt. Im Rahmen eines Rettungsplans wurde mit der EU vereinbart, Filialen zu schließen. Spätestens im Jahr 2021 soll sich der italienische Staat zurückziehen. Nach jahrelangen Verlusten wegen fauler Kredite und Missmanagement war es dem Institut zuletzt gelungen, wieder einen Gewinn zu schreiben. (APA, 23.1.2018)