Bosnische Serben als Teil der Polizeieinheiten zelebrierten Anfang Jänner den Tag der Republika Srpska und verärgerten damit die bosnischen Muslime.

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Sarajevo/Banja Luka – Die führende Partei der bosnischen Muslime in Bosnien-Herzegowina, die SDA, hat am Mittwoch die Absicht angekündigt, den Namen des kleineren bosnischen Landesteiles "Republika Srpska" vor dem Verfassungsgericht anzufechten. Der Name werde "intensiv und wirksam" zur Diskriminierung der beiden anderen Staatsvölker, der Bosniaken (Muslime) und der Kroaten, genutzt, teilte die SDA mit.

Entsprechend der Verfassung Bosniens wären alle drei Staatsvölker – Bosniaken, Serben und Kroaten – landesweit gleichberechtigt. Dies würde bedeuten, dass im Namen der kleineren bosnischen Entität nicht nur ein Volk vertreten und die anderen zwei ausgeschlossen werden könnten, argumentierte die SDA (Stranka demokratske akcije, Partei der demokratischen Aktion) laut dem Internetportal "Klix.ba" ihren Standpunkt.

Teilung seit Dayton

Bosnien-Herzegowina wurde durch das Dayton-Friedensabkommen Ende 1995 nach drei Jahren Krieg als komplexes Staatswesen auf die Beine gestellt. Es besteht aus zwei Landesteilen (Entitäten) – der Bosniakisch-Kroatischen Föderation und der Serbischen Republik ("Republika Srpska"). Eine weitere Verwaltungseinheit ist der nördliche Distrikt Brcko. An der Spitze steht ein ethnisch besetztes, dreiköpfiges Staatspräsidium. (APA, 23.1.2019)