Eine US-Politikerin will einen Pornofilter mit Freischaltmöglichkeit einführen.

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Gail Griffin, eine Republikanerin des Repräsentenhauses in Arizona in den USA, empfiehlt, die von Trump verlangte Mauer zwischen den USA und Mexiko mithilfe einer Gebühr für Online-Pornos zu finanzieren. In einem aktuellen Gesetzesentwurf schlägt sie vor, dass Hersteller von mit dem Internet verbundenen Geräten künftig eine Software mitliefern sollen, die Webseiten, die "obszöne Inhalte teilen standardmäßig blockiert".

20 Dollar für Freischaltung

Jeder, der diesen Filter deaktivieren möchte, soll einmalig 20 US-Dollar zahlen, wie "Ars Technica" berichtet. Das Geld soll gesammelt werden, um bestimmte Projekte umzusetzen, die "Familien stärken und Projekte, die sich für Opfer von Sextaten einsetzen, entwickeln, stärken oder erweitern", heißt es. Dabei werden zehn Projekte genannt, die Anhand dieser "Pornogebühr" finanziert werden sollen – als erstes auf der Liste will sie "eine Mauer zwischen Mexiko und diesem Land oder eine Grenzsicherheitseinheit" finanzieren.

Verstoße gegen Verfassung

Von der Pornoindustrie gibt es Protest – etwa sagte ein Sprecher des Branchenverbands Free Speech Coalition, dass ein solcher Filter gegen die US-Verfassung verstoßen würde. Ein Pornofilter sei schon in anderen US-Staaten vorgeschlagen worden, die Verbindung zu Trumps Mauerplänen sei aber neu.

Die Vorlage für den Gesetzesentuwrf stammt vom Aktivisten Chris Sevier, der vor einem Gericht in Florida 2014 verlangte, dass er seinen "pornogefüllten Apple-Computer" heiraten darf – damit wollte er gegen die Ehe zwischen Homosexuellen protestieren. Andere Versionen sahen vor, dass Internetanbieter und nicht die Hersteller von Geräten den Zugriff blockieren müssten. (red, 23.1.2019)