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Kein Bing mehr in China.

Foto: REUTERS

Die Suchmaschine Bing des US-Technologieriesen Microsoft ist in China gesperrt. Dort sei Bing derzeit nicht zugänglich, teilte das Unternehmen mit. Der Zeitung "Financial Times" zufolge bestätigte der staatseigene Telekomkonzern China Unicom eine entsprechende Anordnung der Regierung.

Blockade

Bing war zuletzt die einzige große ausländische Suchmaschine, die innerhalb der Volksrepublik verfügbar war. Microsoft zensurierte auf Geheiß der Führung in Peking Suchergebnisse zu heiklen Themen. Bereits im November 2017 wurde Microsofts Internettelefondienst Skype in China gesperrt.

Unklar bleibt zunächst, wieso es jetzt zu der Sperre kommt. Immerhin hatte sich Microsoft schon bisher den Zensurvorschriften der chinesischen Regierung unterworfen, um überhaupt in dem Land aktiv sein zu dürfen. Auch von Windows 10 gibt es in China eine eigene, von der Regierung abgesegnete Version, die in Kooperation mit einem lokalen Partner erstellt wurde.

Hintergrund

Neben Microsoft sind noch viele andere westliche Unternehmen in China aktiv. Dass man sich dabei strikten Auflagen unterwerfen muss, ist eine Realität, über die die Unternehmen weniger gerne reden. So hat etwa selbst das sonst so auf Datenschutz pochende Apple den Betrieb seiner iCloud in China an ein lokales Unternehmen abgegeben – womit auch die chinesischen Behörden mehr oder weniger direkten Zugriff auf die Daten der Nutzer haben.

Für einige Aufregung sorgten in den vergangenen Wochen Pläne von Google, mit einer zensurierten Suchmaschine nach China zurückzukehren. Das Unternehmen ist einer der wenigen großen US-IT-Konzerne, die bisher aus prinzipiellen Gründen China ferngeblieben sind. Nach internen und externen Protesten hat Google die diesbezüglichen Ambitionen mittlerweile wieder auf Eis gelegt. (red/Reuters, 24.1.2019)