Die kosovarische Regierung hat diese Woche den Privatisierungsprozess für die staatliche Telekomfirma Telekomi i Kosoves gestartet. Auch wenn die Privatisierungsausschreibung erst erfolgen soll, haben sich laut dem Online-Nachrichtenportal Balkan Insight bereits vier internationale Firmen, darunter die börsennotierte Telekom Austria, beim kosovarischen Wirtschaftsministerium gemeldet.

Weitere Firmen, die Interesse an der Kosovo Telekom bekundet hätten, sollen demnach Orange, Rockaway Capital I PFF Group und Artillery One sein.

Verkauf gestoppt

Der kosovarische Wirtschaftsminister Valdrin Lluka erklärte laut dem Internetportal, dass einige Punkte noch umgesetzt würden, bevor die Telekom erneut zum Verkauf komme. Mithilfe der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) solle nämlich eine Umstrukturierung des Unternehmens vorgenommen werden, so der Minister.

Die Probleme des zuvor erfolgreichen Unternehmens sollen aus dem Jahre 2010 datieren, als die Regierung des damaligen Premiers Hashim Thaci in Erwartung seines baldigen Verkaufs der Firma alle weiteren staatlichen Investitionen gestoppt hatte.

Die Regierung hat laut früheren Medienberichten seit dem Jahr 2010 mehrfach versucht, die Telekom zu verkaufen. Zuletzt wurde im Jahre 2013 ein bereits beschlossener Verkauf des Unternehmens an ein deutsch-amerikanisches Konsortium bestehend aus Axos Capital GmbH und Najafi Companies, das 277 Mio. Euro für den 75-prozentigen Anteil geboten hatte, gestoppt.

Das Unternehmen mit 2.400 Beschäftigten hat laut jüngsten Angaben 1,2 Millionen Kunden im Bereich Mobilfunk und Festnetz. (APA, 24.1. 2019)