Linz – Lange lief der rote Motor in der SPÖ Oberösterreich nach der schweren Niederlage bei der Landtagswahl 2015 auf Standgas, doch nun setzt Landeschefin Birgit Gerstorfer offensichtlich zu einem neuerlichen Versuch an, die Genossen vom Pannenstreifen zurück auf die Überholspur zu lenken. "Ab jetzt werden wir das Tempo erhöhen", kündigt Gerstorfer anlässlich der Präsentation der roten Jahresschwerpunkte 2019 an. Klar ist zumindest das Ziel: Beim nächsten Wahlgang in Oberösterreich 2021 will die SPÖ den zweiten Platz zurück.

Menschlicher Sturm

Ein rauere Gangart hatte die rote Landeschefin aber bereits beim Landesparteitag im Juni des Vorjahrs angekündigt. Damals versprach Gerstorfer noch einen "roten Sturm", der ein "gewaltiger" sein werde. Kritik, dass der politische Orkan in den letzten Monaten vielleicht doch eher ein laues Lüfterl war, lässt die rote Landeschefin nicht gelten: "Sturm bedeutet für mich nicht, dass man alles und jeden niedermacht und nur kritisiert. Sturm bedeutet vielmehr für mich, sich auf die Seite der Menschen zu stellen."

Keine Zusammenlegungen

Abgeschlossen ist laut Landesgeschäftsführerin Bettina Stadlbauer der nach der Wahlniederlage eingeleitete interne Reformprozess. Wobei ein Kernpunkt davon, konkret die aus Kostengründen angedachte Zusammenlegung mehrerer Bezirksstellen, letztlich am Widerstand zahlreicher Genossen gescheitert ist. Was Stadlbauer aber so anlässlich der Programmpräsentation nicht sagen wollte: Es sei nämlich nicht die Zusammenlegung von Bezirksstellen im Vordergrund gestanden, sondern "eine bessere Vernetzung und eine ressourcenschonende Zusammenarbeit". Das sei auch gelungen. Stadlbauer: "Das Einsparungsvolumen von 300.000 Euro pro Jahr haben wir erreicht." Man habe "in penibler Kleinarbeit kreative Lösungen zum Sparen gefunden".

Rote Themen

Inhaltlich serviert die rote Landespartei auch im kommenden Jahr über weite Strecken das bekannte SPÖ-Menü. Die wichtigsten "Zutaten" sind die Themenbereiche Wohnen, Frauen, Gemeindefinanzen, Mindestsicherung und Pflege. "Unser Ziel ist, Probleme zu lösen, den Menschen zu helfen. Wir wollen Missstände aufzeigen", so Gerstorfer. (Markus Rohrhofer, 24.1.2019)