Hirscher hat auch in Kitzbühel viel vor.

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Kitzbühel – Dichtes Gedränge vor einer Blockhütte, zahlreiche Kamerateams in Position, sämtliche Smartphones gezückt. Alle warten auf Marcel Hirscher, der mit einem Hubschrauber zum Medientermin seines Kopfsponsors nach Kitzbühel eingeflogen wurde. Der 67-fache Weltcupsieger zeigte sich bei seiner Ankunft zuversichtlich: "Es läuft derweil recht gut."

Neun Siege und einen dritten Platz hat der 29-Jährige in 13 Saisonrennen verbucht. In Kitzbühel und Schladming will der überlegene Führende im Gesamtweltcup und siebenfache Gewinner der großen Kristallkugel nachlegen. Um das zu schaffen, hat er zuletzt fleißig trainiert, schließlich droht dem Dominator der Technikszene die Jugend über den Kopf zu wachsen.

Gebeugt

Zuletzt musste er sich in Wengen dem französischen Premierensieger im Weltcup, Clément Noël, und dem Teamkollegen Manuel Feller geschlagen geben. Und auch Marco Schwarz hat sich mit Halbzeitführungen in Zagreb und Adelboden angeschickt, den Primus der Szene zu überholen.

Der Salzburger, in der Vergangenheit meist einen Schritt voraus, hat Aufholbedarf in Sachen Materialabstimmung. Die von Schwarz und Feller bereits erfolgreich eingesetzte "Wunderbindung" veranlasste Hirscher zu zusätzlichen Testfahrten auf der Reiteralm. Das "ernstzunehmende und geniale Produkt" habe seine Qualitäten, und die gelte es nun abzuchecken. "Ich muss aufpassen und herausfinden, bei welchen Bedingungen ich sie einsetze."

Lange Rechnung

Die teilweise großen Rückstände in den ersten Durchgängen bereiteten dem Salzburger Kopfzerbrechen. Er habe aber zuletzt viel herausgefunden. In den Entscheidungsläufen sei es mit dem Feedback aus Durchgang eins meist wesentlich besser gelaufen.

Hirscher hat für den vorverlegten Slalom am Samstag am Ganslern viele auf der Rechnung. Er zählt die ÖSV-Kollegen Feller, Schwarz und Michael Matt ebenso zu den Favoriten wie Norwegens Vorjahressieger Henrik Kristoffersen und Noël, der "aktuell mit Sicherheit den schnellsten Schwung und die kürzeste Linie fährt". Im Endeffekt gehe es wie immer darum, "wer sich das Risiko gehen traut und am wenigsten Fehler macht". (honz, 24.1.2019)