Seit etlichen Jahren kommt es in vielen europäischen Städten, im Bild eine Demonstration in Hamburg im März 2016, zu Protesten gegen die Verwendung von Glyphosat.

Foto: APA/dpa/Axel Heimken

Bourg-de-Péage – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron rückt von seinem selbstgesteckten Ziel ab, das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat innerhalb von drei Jahren aus dem Verkehr zu ziehen. Das werde nicht zu 100 Prozent gelingen, räumte Macron am Donnerstagabend bei einer Diskussion mit Bürgern im Ort Bourg-de-Péage im Südosten des Landes ein. "Das würde unsere Landwirtschaft töten."

Macron war im vergangenen Mai mit einem Glyphosat-Verbot am Widerstand des Parlaments gescheitert, das den Argumenten der mächtigen Bauernlobby folgte. Danach hatte seine Regierung verkündet, sie strebe eine Selbstverpflichtung der Landwirte an, das Mittel ab 2021 nicht mehr einzusetzen. Macron sagte nun, er werde sich weiter für einen Umstieg auf "nichtchemische Alternativen" einsetzen.

Glyphosat wird für Krebserkrankungen verantwortlich gemacht, die Studien widersprechen sich allerdings. Die Substanz ist Hauptbestandteil des Pflanzenschutzmittels Roundup. Das Produkt gehört zum deutschen Bayer-Konzern, seitdem dieser das US-Unternehmen Monsanto übernommen hat. (APA, 25.1.2019)