Pensionsziele: Spaß haben, fit sein und finanziell abgesichert.

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Die Menschen werden immer älter. Das ist eine Botschaft, die in den Köpfen angekommen ist, wie eine aktuelle Umfrage von Erste Bank und S-Versicherung zeigt. 73 Prozent der Befragten geben demnach an, zu wissen, dass die demografische Entwicklung dahingeht, dass die Menschen, bei gleichzeitig rückgängiger Geburtenrate, immer älter werden.

Auf die Frage, wie hoch denn die eigene Lebenserwartung eingeschätzt wird, gibt jeder Dritte (32 Prozent) an, ein Alter zwischen 80 und 89 Jahren zu erreichen. Knapp ein Viertel (23 Prozent) schätzt sogar, 90 Jahre und älter zu werden. In diesem Bereich liegt auch das Wunschalter der Befragten.

Doch welche Ängste verknüpfen die Menschen mit der Tatsache, älter zu werden? Knapp ein Fünftel (17 Prozent) verbindet mit dem demografischen Wandel die Sorge um die eigene staatliche Pension. Denn künftig werden immer weniger Berufstätige immer mehr Pensionisten erhalten müssen. Folglich empfinden mehr als die Hälfte der Österreicher (53 Prozent) die demografische Entwicklung auch als negativ.

Sorgen ernst nehmen

"Das ist eine Sorge, die es ernst zu nehmen gilt", sagt Manfred Bartalszky, Vorstand der Wiener Städtischen und verantwortlich für den Bankenvertrieb der Marke S-Versicherung. "Unsere Aufgabe wird es sein, dafür zu sorgen, dass der Wunsch nach einem langen Leben auch die dafür notwendige finanzielle Basis in Form einer ergänzenden privaten Vorsorge erhält", sagt Bartalszky.

Doch bei der privaten Vorsorge gibt es einige offene Baustellen, die verunsichern. Die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge verlor massiv an Attraktivität, als die Börsen während der Finanzkrise abgesackt sind und etliche Verträge aufgrund der geforderten Kapitalgarantie ausgestoppt wurden. Verdient wurde dann nur mehr mit dem Anleihenteil. Das hat gerade gereicht, um die geforderte Kapitalgarantie am Laufzeitende zu erreichen. Ein darüber hinausgehender Veranlagungserfolg war nicht mehr möglich.

Ringen um Alternativen

Seither wird um flexible Alternativen gerungen. Fondsanbieter etwa wünschen sich eine garantiefreie Variante, damit die Volatilität der Börsen die Verträge nicht mehr ausstoppen kann. Zudem kann im europäischen Nullzinsumfeld eine Garantie derzeit kaum verdient werden. Ein Anreiz durch den Staat – etwa eine Steuerbegünstigung – würde Vorsorgeprodukte zudem beliebter machen. Auch die Idee eines Vorsorgedepots zirkuliert. Damit sollen Kunden die Möglichkeit haben, Produkte (Fonds, Versicherungen etc.) frei zu wählen. Die ausgewählten Produkte sollten in der Ansparphase steuerfrei sein. Bei einer nicht widmungsgemäßen Verwendung würde eine Nachversteuerung erfolgen.

Eine Flexibilität hier wäre wünschenswert, denn aus der Umfrage geht auch hervor, dass die Themen Sicherheit (52 Prozent), Kapitalgarantie (47 Prozent) und Flexibilität bei der Ein- und Auszahlungsphase (46 Prozent) für jeweils knapp die Hälfte der Befragten von besonderer Bedeutung sind, wenn es um die Veranlagung von Geld für Vorsorgezwecke geht. Um eine Übersicht der Produkte und eine individuelle Strategie für die Altersvorsorge zu finden, "ist die Planung mit einem Profi wichtig", sagt Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank.

136 Euro pro Monat für Vorsorge

Dass es ohne private Vorsorge wohl nicht gehen wird, darüber sind sich die Österreicher auch einig. Für 86 Prozent ist die private finanzielle Vorsorge "eher wichtig", für 44 Prozent "sehr wichtig". Im Schnitt geben Herr und Frau Österreicher 136 Euro im Monat für private Pensions- und Gesundheitsvorsorge aus. Neben der eigenen Pension (71 Prozent) ist das Thema Gesundheit der zweite Bereich (70 Prozent), für den die Menschen privat vorsorgen.

Das passt zu einem anderen Punkt: Der mit Abstand größte Wunsch der Österreicher, wenn sie an ihre eigene Pension denken, ist es nämlich, keine gesundheitlichen Probleme zu haben (87 Prozent). Erst danach folgt das Bedürfnis, frei von finanziellen Sorgen zu sein (73 Prozent). (Bettina Pfluger, 26.1.2019)