Mit nur 14 Jahren hatte der damalige Schüler Maxim Nitsche eine Idee, die seine Familie später zu Multimillionären machen würde: Die Mathe-App Math42. Wie der Jungunternehmer dem deutschen Wirtschaftsmagazin "Business Punk" erzählt, ärgerten sich sein Bruder Raphael und er über die Schulmathematik, da jene Mitschüler, denen die beiden Nachhilfe gaben, sich enorm schwer taten. Es bräuchte nur rund 20 Regeln, die verstanden werden müssten, um jede Rechnung zu lösen. Dadurch entstand die Idee für eine App, die Schritt für Schritt die Lösungswege im Detail erklärt und so dabei hilft, Probleme zu verstehen.
Bei "Höhle der Löwen" aufgetreten
Der Vater der beiden Brüder, Thomas Nitsche, ist Softwareentwickler und Mathematiker – zuvor hatte er bereits einen Schachcomputer entwickelt. Die beiden konnten ihn davon überzeugen, die App zu programmieren. So schufen sie gemeinsam mit ihrem Vater und dessen Frau über drei Jahre hinweg das Programm. 2015 traten sie in der Vox-Sendung "Höhle der Löwen" auf, bei der Jungunternehmer um Investoren buhlen. Zwar konnten sie alle Investoren begeistert stimmen – einer von ihnen bezeichnete Raphael Nitsche sogar als einen "Mark Zuckerberg" –, zu einem Investment kam es letztlich aber nicht.
Kaufpreis in Millionenhöhe
Der Grund lag bei den Besitzverhältnissen: Vater Thomas hielt die Mehrheit an dem Unternehmen und war auch der Geschäftsführer. Doch während kein Geld hereinkam, sorgte der Auftritt für enormes mediales Interesse und dadurch auch zu Millionen Downloads. Letztlich sorgte dies für Investments durch den Schulbuchverleger Michael Klett und seinem Sohn. Später kaufte der US-Bildungsanbieter Chegg, der Schulbücher und digitale Angebote herstellt, die App – für 20 Millionen Euro. Zehn Millionen bekamen sie sofort ausgezahlt, der Rest folgt in Raten und Anteilen.
"Das perfekte Team"
Heute arbeiten die drei weiterhin an der App, einen großen Vorteil sehen sie an ihrer Familienkonstellation. "Wir sind das perfekte Team", sagt Vater Thomas zum "Business Punk". Alle drei seien sehr erfahren im strukturierten Denken und könnten Probleme in Einzelteile zerlegen. Dadurch, dass sie so aufeinander eingespielt seien, würden sie einen Vorteil gegenüber großen Konzernen mit vielen Experten haben. Künftig möchte man an einer Art Suchmaschine arbeiten, die jede Art von Dokumenten versteht und analysiert – in jeder Sprache. Dabei will man sich anhand der Computerlinguistik behelfen. (red, 26.1.2019)