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Andreas Scheuer will kein Tempolimit.

Foto: Reuters/HANNIBAL HANSCHKE

Frankfurt – Deutschlands Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer rückt einmal mehr zur Verteidigung des Prinzips "freie Fahrt für freie Bürger" aus. In einem Interview mit Bild am Sonntag" sagte der CSU-Politiker: "Das Prinzip der Freiheit hat sich bewährt. Wer 120 fahren will, kann 120 fahren. Wer schneller fahren möchte, darf das auch. Was soll der Ansatz der ständigen Gängelung?" Auf einem Drittel der Autobahnkilometer in Deutschland gebe es ohnehin bereits eine Geschwindigkeitsbegrenzung, so Scheuer.

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für "Bild am Sonntag" sprachen sich 52 Prozent der Befragten für eine maximale Geschwindigkeit zwischen 120 und 140 Kilometern pro Stunde aus. 46 Prozent waren dagegen.

Mehr Ladesäulen

Von den Autokonzernen fordert Scheuer mehr Ladesäulen für E-Autos. "Wir wollen 100.000 Ladepunkte in den nächsten zwei Jahren aufbauen. Herstellen muss diese Ladesäulen aber die Industrie, die endlich lukrative und alltagstaugliche Lösungen anbieten muss." Die Konzerne müssten auch im eigenen Interesse hier noch mehr tun. "Ohne Ladestationen wird nämlich auch kein Elektroauto verkauft."

Die eine oder andere interessante Entwicklung bei den Nachbarn gibt es in Sachen Dieselfahrverbot. So will etwa die norddeutsche Stadt Kiel ein drohendes Diesel-Fahrverbot mit technischer Hilfe verhindern. Geht es nach Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD), so soll eine mobile Absauganlage testweise am vielbefahrenen Theodor-Heuss-Ring aufgestellt werden. "Wir können aber nicht allein auf die Anlage setzen." Sie sei nur eine Ergänzung zu den Plänen der Stadt. Und die sehen laut "Bild-Zeitung" auch Kurioses vor: Diesel-Fahrer sollen künftig in einer Richtung nur noch die linke Spur – die Überholspur – befahren dürfen. Damit sie deutlich weiter von den an der Straße gelegenen Wohnungen entfernt ihre Schadstoffe ausstoßen. (red, 27.1.2019)