Wien – Der heimische Mineralölkonzern OMV und die staatliche Ölfirma Adnoc gaben am Sonntag bekannt, dass die OMV 15 Prozent an der Abu Dhabi Oil Refining Company (ADNOC Refining) erwirbt. Dazu komme ein 15-Prozent-Anteil an einem noch zu errichtenden Handels-Joint Venture, heißt es in einer Aussendung.

Der geschätzte Kaufpreis für die OMV beläuft sich auf etwa 2,5 Milliarden Dollar. Teil des Geschäftes sei es, dass die OMV einen Anteil an einem Raffinerie-Hub in Abu Dhabi mit integrierter Petrochemie übernehme. Die Gesamtkapazität der Raffinerien bezifferte die OMV mit 922.000 Barrel pro Tag. Die Transaktion werde einen positiven Beitrag zum Ergebnis pro Aktie ab dem ersten Jahr leisten, erklärte der Konzern. Mit dem Abschluss der Transaktion werde – vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden – im dritten Quartal 2019 gerechnet.

Mit dem Einstieg bei ADNOC Refining in Abu Dhabi erhöht die OMV ihre Raffinerie-Kapazität um 40 und ihre Petrochemie-Kapazität um zehn Prozent. Durch den heutigen Deal steigt die jährliche Rohölverarbeitungskapazität der OMV um 7,1 Mio. Tonnen, die kleinste Raffinerie im OMV-Portfolio, Burghausen, kommt auf 3,8 Mio. Tonnen. "Wir haben fast zweimal Burghause dazugenommen", sagt OMV-Chef Rainer Seele.

"Diese Raffinerie sitzt logistisch gerade im Zentrum zwischen dem asiatischen und dem europäischen Markt, sie bedient aber auch den afrikanischen Markt", sagte Seele am Sonntag zur APA. 70 Prozent der Kapazitäten dieser Raffinerie werden exportiert. 30 Prozent dienen dem Inlandsverbrauch, insbesondere um das Joint-Venture Borouge mit Petrochemikalien zu versorgen. An Borouge ist der Chemiekonzern Borealis beteiligt, an dem die OMV wiederum 36 Prozent hält. Die Verarbeitungskapazität der gesamten Raffinerie, an der sich die OMV nun beteiligt, beträgt 922.000 Fass pro Tag, "das ist fast das gesamte Rohöl, das Libyen zur Zeit produziert". (APA, red, 27.1.2018)