Stefan Pabeschitz, "Die Grüne Farce".
€ 11,- / 96 Seiten.
Gefco-Verlag, Wien 2018

Foto: gefco-Verlag

Am Anfang steht immer eine Statistik, und dieser folgt unweigerlich eine neurotische Choreografie absehbarer Reaktionen von Hysterikern, Ignoranten, Leugnern, Zwangsbekehrern, Verschwörungstheoretikern und selbsternannten Scharfrichtern, konstatiert konsterniert Stefan Pabeschitz bezüglich der globalen Streitkultur über Umweltschutz, Individualverkehr, Klimawandel und Ökologie. Pabeschitz gefällt sich in seiner Rolle eines Agent Provocateur über das seiner Meinung nach leidenschaftlich, aber oft mit Halbwissen, mit Meinung, aber ohne Ahnung diskursiv geführte Thema. Die Grüne Farce ist eine "Abrechnung mit gängigen Öko-Phrasen". Er setzt sich bewusst zwischen alle Stühle und mimt genüsslich-respektlos den Advokaten der Wahrheitssuchenden.

Zum Nachdenken anregen

Pointiert bis boshaft, elegant bis eloquent sinniert der 1968 geborene Journalist über die kollektive Meinungshoheit und deren Agenda. Was die Provokation sympathisch und lesenswert macht, ist, dass Pabeschitz undogmatisch in jede Richtung argumentiert und zum Nachdenken, Hinterfragen anregt. Vorgefasste Meinungen und Fakten werden gegengeschnitten und konterkariert. Was kann den Planeten Erde und die Menschheit retten? Was bringen Verbote, Restriktionen? Was kostet der Überfluss? Was ist wahr und was Fake? Was hohle Phrase? Wissenschaftliche Fakten werden von Pabeschitz nicht infrage gestellt, wohl aber die oft politisch motivierten Schlussfolgerungen. Im Endeffekt bleibt einem nur übrig, sich in Hannah Arendts Postulat zu flüchten, das da lautete: "Keiner hat das Recht zu gehorchen." Sic! (Gregor Auenhammer, 29.1.2019)