Wien/Burgenland – Wenn wir das ganze Macho-Geplänkel einmal kurz hintanstellen, kommen wir drauf: Der Ford Fiesta ist mehr Auto, als man eigentlich braucht. Die meiste Zeit sind wir allein unterwegs, und so gesehen sind mehr als vier Meter Auto eh schon reinster Luxus. Aber damit noch nicht genug: Wollen wir nicht auch noch dem aktuellen SUV-Trend nachhatschen?

Der Fiesta Active ist der Kleinwagen mit den vielen Schokoseiten, wenn man auf Plastikplanken und SUV-Getue steht.
Foto: Guido Gluschitsch

Ebendas macht Ford mit dem neuen Fiesta Active. Eigentlich ist der Wagen grundvernünftig, aber damit er nicht auch gleich bieder ist, schraubt Ford die Federn um fast zwei Zentimeter in die Höhe und pappt ein wenig Plastik auf die Radläufe. Fertig ist der SUV im Kleinwagenformat.

Fast zwei Zentimeter ist der Active höher gelegt als der normale Fiesta.
Foto: Guido Gluschitsch

Fazit? Geniale Lösung. Nimmt man neun von zehn SUVs her, hält der Fiesta Active im Gelände mit allen mit. Dank der zwei Zentimeter mehr Bodenfreiheit streift er nicht gleich an jedem Kieselstein auf dem Schotterstraßl an. Obwohl: Viel Gelände sieht ja bekanntlich schon der fette Allrad-SUV mit seinen Niederquerschnittreifen nicht. Das wird bei diesem Fiesta mit Plastik nicht anders sein.

Reden wir übers Fahren

Obwohl: Einen Nachteil bringt der SUV-Trimm schon mit sich – der höhere Schwerpunkt ist fürs Handling auf der Straße kein Gewinn. Weil der Fiesta im Fahrkapitel aber eh alle anderen in den Sack steckt, sind die zwei Zentimeter komplett wurscht. Außerdem: Wer kauft einen Fiesta, weil er so straff ist und sich so knackig fährt? Diese Spezialisten greifen ohnedies zum ST. Der Active, der ist wie die meisten SUVs mehr für das "So tun als ob". Da aber in seiner vernünftigsten Form.

Fast 1100 Liter passen ins Heck des Kölners.
Foto: Guido Gluschitsch

Denn trotz Abenteuer-Look ist der Fiesta Active immer noch ein Fiesta. Ein Kleinwagen, handlich, fesch und modern. Obwohl: klein? Packt er doch weit mehr als 1000 Liter ins Heck – oder nimmt es mit fünf Personen auf.

Und so schaut das Cockpit aus.
Foto: Guido Gluschitsch

Vollbesetzte Fiesta sind auch sehr selten. Darum macht es auch nichts, dass der 100 PS starke Dreizylinder kein Drehmoment-Bär ist. Und ein Rennwagen will er ja eh auch nicht sein. (Guido Gluschitsch, 31.1.2019)

Foto: Guido Gluschitsch