Es ist im Grunde eine Frage des Hausverstands. Stellt man ein Glas Wasser ins Freie, friert es. Mit Hautcremen verhält es sich ähnlich: je höher der Wasseranteil, desto ungünstiger im Winter. "Kälte verursacht Rötungen, die an geplatzte Äderchen erinnern und nicht mehr verschwinden", sagt die Wiener Dermatologin Julia Lämmerhirt und meint damit Kälteschäden. Wenn es um die Hautpflege im Winter geht, dann ist jetzt die fette Zeit. Jene, die auf die Pflege ihrer Haut achten, sollten Cremen mit weniger Feuchtigkeit und mehr hochwertigen Ölen verwenden, denn dadurch schafft man eine Art Isolierschicht, die für all diejenigen sinnvoll ist, die vorhaben, viel Zeit im Freien zu verbringen.

Wer wissen will, warum fetthaltige Cremen funktionieren, sollte wissen, was in den unteren Hautschichten passiert. Der menschliche Organismus produziert ja eigentlich selbst Fett als Hautschutz, es wird Talg genannt.

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Bei Kälte sollte man Cremen mit weniger Feuchtigkeit und mehr Ölanteil setzen.
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Celsius im Minus

Bei einer Temperatur von acht Grad Celsius stellen die talgproduzierenden Drüsen jedoch ihre Produktion ein. Bei Außentemperaturen unter null verengen sich dann auch noch die Blutgefäße in den tieferen Hautschichten, das stört die Durchblutung, und das wiederum wirkt sich auf die Zellerneuerung aus. Es ist ein biologischer Prozess, der sich durch Spannungsgefühle, trockene Hautstellen, Schuppung oder auch Juckreiz bemerkbar macht.

Gut gegen den Nordwind ist zum Beispiel Kanebos Massage Cream mit Mangobutter, die morgens optimalerweise einmassiert werden sollte, denn das regt ja auch gleich die Durchblutung an. Auch die Schweden kennen sich mit niedrigen Temperaturen ziemlich gut aus, der lokale Hautspezialist Verso Skincare hat in seine Nourishing Cream Niacinamid, das ist Vitamin B als Antioxidans, reingepackt. Es unterstützt die Lipidproduktion und kurbelt die Zellerneuerung an.

Indoor und Outdoor

In der kalten Jahreszeit sind für die Haut nicht nur die tiefen Temperaturen draußen, sondern auch die trockene Heizungsluft in den Räumen eine Herausforderung. Cremen, die nahezu vollständig auf Feuchtigkeit verzichten, werden Balsam genannt. Bei der österreichischen Biomarke "Schau auf di" fühlt sich das wie dickflüssiger Honig an. Von der Konsistenz ähnlich, von der Farbe aber neutral ist Eucerins Aquaphor. So wie bei der Cold Cream von La Biosthétique legt sich eine mollige Schicht über die Hautoberfläche, ein Gefühl, an das sich manche vielleicht erst gewöhnen müssen. Apropos Semesterferien: Wenn die Sonne scheint, reichen Cremen für die Kälte nicht aus. UV-Schutz ist auf den Bergen besonders wichtig, auch das ist Hausverstand. (Karin Pollack, RONDO, 6.2.2019)

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Aesop Elemental Facial Barrier Cream. € 47

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Kanebo Massage Cream. € 49,95

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Schau auf di Kältebalsam. € 29,90

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Eucerin Aquaphor Protect & Repair. € 9,45

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Declaré Cold Air Protection Nutrilipid. € 19,95

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Kiehl's Ultra Facial Deep Moisture Balm. € 28

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La Biosthétique Cold Cream. € 29,50

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Verso Nourishing Cream. € 115