London – Ein Großteil der Rennveranstalter hat sich in einem gemeinsamen Statement kritisch über den Formel-1-Besitzer Liberty Media geäußert. Laut Angaben der Interessengemeinschaft Formula One Promoters Association (FOPA) hätten sich Repräsentanten von 16 namentlich nicht genannten Grand Prix in London getroffen, um die Situation zu evaluieren. Sie wünschen sich unter anderem "mehr Zusammenarbeit". Die Formel-1-WM 2019 umfasst 21 Rennen, am 17. März geht es in Melbourne los.

Laut Medienangaben sollen sich nur Aserbaidschan, Bahrain, Singapur, Russland und Abu Dhabi auf die Seite von Liberty Media geschlagen haben. Die Veranstalter traditionellerer Rennen, darunter Österreich, äußerten Bedenken am Kurs. Vorsitzender der FOPA ist Silverstone-Geschäftsführer Stuart Pringle. "Es ist nicht im langfristigen Interesse, dass Fans den freien Zugang zu Inhalten und Rundfunkübertragungen verlieren", sagt er. Die US-Gruppe Liberty Media plant, die Königsklasse zusehends ins Bezahlfernsehen zu übersiedeln. In Großbritannien ist 2019 nur Silverstone live im Free-TV zu sehen.

Liberty hatte die Formel 1 im September 2016 für sieben Milliarden Euro übernommen und neues Führungspersonal eingesetzt. Laut FOPA werde "Klarheit" vermisst. "Neue Rennen sollten nicht zum Nachteil bestehender eingeführt werden", sagt Pringle. Künftigen Interessenten würden von Liberty demnach "alternative Geschäftsmodelle" angeboten. Für ein mögliches zweites US-Rennen in Miami steht etwa ein deutlich reduzierter abzuliefernder Fixbetrag im Raum.

2020 ist erstmals Vietnam Schauplatz. Bereits 2019 laufen die Verträge mit Silverstone, Mexiko, Barcelona, Hockenheim und Monza, also Klassikern und Publikumsmagneten, aus. (red, APA, 29.1.2019)