Mehr als eine Woche bevor das Facetime-Leck durch die Medien ging, versuchte ein Teenager bereits, Apple darüber in Kenntnis zu setzen.

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Wegen eines schweren Sicherheitslecks hat Apple kürzlich das Gruppenchat-Feature seines Videomessengers Facetime deaktiviert. Wie sich herausgestellt hat, war es einfach möglich, Mikrofon und Kamera anderer Nutzer anzuzapfen.

Doch schon mehr als eine Woche bevor Apple tätig wurde, sei das Unternehmen über das Problem informiert worden, schreibt das "Wall Street Journal". Der 14-jährige Grant Thompson war zufällig auf die Lücke aufmerksam geworden, als er mit Freunden vor einer Partie Fortnite einen Facetime-Videochat einrichtete. Schon am 20. Jänner versuchten er und seine Mutter, Kontakt zu Apple herzustellen.

Warnung per Mail, Twitter und Fax

Zuerst wandte man sich an den Support, einen Tag später versuchte man es auch per Twitter. Dabei ließ man auch mit der Wortwahl keine Zweifel am Umfang des Problems offen. Es gibt eine "bedeutende Sicherheitslücke", dank der man bei anderen iPhones und iPads "mithören" könnte, hieß es dort.

Vorwürfe

Doch mehrere E-Mails und auch die Kontaktaufnahme auf Twitter blieben laut Thompsons Mutter ohne Reaktion. Auch per Fax hatte man es probiert. Erst später erkannte man, dass solche Meldungen üblicherweise über einen Developer Account eingereicht werden, und konnte auf diesem Wege schließlich Kontakt mit einem Mitarbeiter des Sicherheitsteams herstellen. Nach Ansicht von Thompsons Mutter hat Apple das Problem jedenfalls nicht ernst genommen und erst reagiert, als Berichte darüber auf sozialen Medien zu kursieren begannen.

Unklar ist, ob der Schüler eine Belohnung für seine Entdeckung erhalten wird. Üblicherweise schüttet Apple Geld für das Melden von Fehlern und Security-Lecks aus. Dieser hat bereits eine Wunschliste deponiert und hätte gerne ein iPhone X, ein Macbook und neue Airpods. (red, 30.01.2019)