Heuer erscheint ein neues "Wolfenstein" – dieses Mal in Österreich und Deutschland wohl ohne absurder Zensur, wie bei vorherigen Titeln.

Foto: Bethesda

Bei Bethesdas Shooter Wolfenstein wird eine alternative Zeitschreibung behandelt, bei der die Nationalsozialisten den Krieg gewonnen haben und man als Spieler nun Widerstand gegen das schreckliche Regime leistet. 2019 erscheint mit Wolfenstein: Youngblood ein neuer Ableger der erfolgreichen Serie – bereits jetzt hat es der Publisher darauf abgesehen, Publicity zu erzeugen. Mit einem Tweet rund um eine PETA-Hashtag-Kampagne hat der Hersteller die Wut einiger User auf sich gezogen.

Anfang machte PETA mit Hashtag

Unter dem Hashtag #ThingsIWouldBan schreiben Twitter-User seit Tagen, welche Dinge sie verbieten würden. Den Anfang machte die polarisierende Tierrechtsorganisation PETA, die das Essen, das Tragen von Fell, die Nutzung von Tieren bei Experimenten sowie für Entertainment und generell den Missbrauch von Tieren verbieten würden. Kurz daraufhin wurde über den Twitter-Account von Wolfenstein verlautbart, dass der Hersteller Nazis verbieten würde.

Etliche User attackierten Hersteller

An dem Tweet störten sich allerdings einige User. Ein Nutzer twitterte etwa, dass man stattdessen verbieten solle, Politik in Games "zu injizieren". Ein anderer User betonte etwa, dass jede Ideologie eine Existenzberechtigung habe, auch wenn diese falsch ist. "Social Justice Warriors", merkte ein weiterer Twitter-User flapsig an und ein anderer schrieb, dass es doch "seit Jahren keine echten Nazis mehr gebe". Ein Großteil der User zeigte sich daraufhin fassungslos über die Antworten so mancher Nutzer.

Foto: Screenshot/WebStandard

Ähnlicher Fall bereits Jahresanfang

Die Aufregung rund um den Tweet erinnert an einen ähnlichen Fall, der sich Anfang Jänner zugetragen hatte. Damals twitterte eine ZDF-Journalistin "Nazis raus" und begleitete den Tweet mit einer satirischen Antwort, dass jeder ein Nazi sei, "der nicht die Grünen wählt". Die Korrespondentin des ZDF wurde daraufhin massiv beschimpft und ihre Äußerung diffamiert. Zudem kam es zu Morddrohungen und Gewaltaufrufen gegen die Frau. Rechte Medien griffen den Tweet außerdem auf, um gegen die Journalistin mobil zu machen. Auch HC Strache beteiligte sich daran. Er teilte einen Unzensuriert-Artikel zu dem Thema mit den Worten "Ein absolut irres und totalitäres Gedankengut".

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Erstes "Wolfenstein" mit Hakenkreuzen

Wolfenstein: Youngblood könnte übrigens der erste Ableger sein, der im deutschsprachigen Raum gänzlich unzensiert erscheint. Zuvor war das Game in Deutschland und Österreich ohne Hakenkreuz oder originalgetreuen Protagonisten ausgeliefert worden. So wurde aus Adolf Hitler ein gewisser Herr Heiler – ohne das berühmte Oberlippenbärtchen. Seit August 2018 sind NS-Symbole aber in Videospielen in Deutschland per Ausnahme erlaubt. Diese Änderung betrifft somit auch Österreich, weil Hersteller zumeist eine Version ihres Spiels für den deutschsprachigen Raum veröffentlichen. (red, 30.1.2019)