Bild nicht mehr verfügbar.

Auf der Rückreise nach Cardiff stürzten Sala und sein Pilot in einem Kleinflugzeug in den Ärmelkanal.

Foto: Action Images via Reuters

London – Arsenal-Kapitän Mesut Özil legte vor dem Anpfiff einen Strauß gelber Blumen in den Mittelkreis. Spieler und Zuschauer hielten bei einer Schweigeminute inne, als auf der Anzeigetafel das Porträt von Emiliano Sala aufleuchtete: Das Premier-League-Duell zwischen dem FC Arsenal und Cardiff City (2:1) stand am Dienstagabend im Zeichen des vermissten argentinischen Fußballprofis. Die Londoner schrieben den Namen des Angreifers aus Respekt sogar in die Kaderübersicht des Gegners.

Respekt.

"Was in dieser Woche passiert ist, ist beispiellos. Es musste emotional werden. Vor dem Anpfiff haben wir uns gesagt: Für Emiliano", sagte Cardiffs Teammanager Neil Warnock: "Wir haben ein Fußballspiel verloren. Aber es gibt wichtigere Dinge."

Die mitgereisten Cardiff-Fans bekundeten ihre Trauer auf einem Banner. "Wir haben dich nie spielen und treffen sehen, aber Emiliano, wir werden dich für immer lieben", war dort zu lesen.

Für die Waliser war es der erste Auftritt seit dem Verschwinden Salas. Der 28-Jährige war für eine kolportierte Klub-Rekordablöse von rund 17 Millionen Euro vom französischen Erstligisten FC Nantes verpflichtet worden. Auf der Reise zu seinem neuen Arbeitgeber stürzte Sala in einem Kleinflugzeug mutmaßlich in den Ärmelkanal.

Cardiff-Fans: "Wir haben dich nie spielen und treffen sehen, aber Emiliano, wir werden dich für immer lieben."

Die Polizei der britischen Insel Guernsey hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass die Suche nach drei Tagen wegen zu geringer Überlebenschancen eingestellt worden sei. Dank einer privaten Spendenaktion wurde diese am vergangenen Samstag aber fortgesetzt. Zwei Boote durchkämmen nach Angaben der Initiatoren der Kampagne "NoDejenDeBuscar" (Hört nicht auf zu suchen) die Gewässer nach Spuren des Torjägers und des ebenfalls verschollenen Piloten. Am Mittwochvormittag waren Spendengelder in Höhe von knapp 370.000 Euro zusammengekommen.

Bei der Suche nach dem abgestürzten Flugzeug haben die Ermittler am Mittwoch zwei Sitzpolster gefunden, die zu der Maschine gehörten. Die Teile wurden an einem Strand nahe der Ortschaft Surtainville in Frankreich entdeckt. "Aus einer vorläufigen Überprüfung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es sich wahrscheinlich um die Sitzpolster des vermissten Flugzeugs handelt", gab die britische Behörde für Flugunfälle (AAIB) am Mittwoch bekannt. (sid, 30.1.2019)