Belgische "Fifa"-Spieler können künftig keine Lootboxen mehr mittels Echtgeld kaufen.

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EA geht es an den Kragen. Der Publisher hat sich mit seinen Lootboxen lange Zeit ein goldenes Näschen verdient, nun fängt dieses Geschäft langsam zum Bröckeln an. In Belgien hat EA gezwungenermaßen dieses Bezahlelement entfernt. Lootboxen gibt es zwar weiterhin, diese können allerdings nur mehr mittels In-Game-Währung verdient und nicht mehr mit Echtgeld bezahlt werden.

EA hat sich bisher geweigert

Bereits im vergangenen April hatte die belgische Glücksspiel-Behörde das boomende Bezahlelement bei einigen Titeln als illegales Glücksspiel eingestuft. Dies hatte zufolge, dass einige Hersteller schnell durchgriffen und die Lootboxen entfernten – bis auf EA. Fifa-Spieler konnten diese weiterhin kaufen. Ab Februar 2019 ist dies nun nicht mehr möglich, nach einer weiteren "Diskussion".

Widerwillig Lootboxen entfernt

Ganz abgeschlossen ist das Thema somit aber auch weiterhin nicht. "Wir stimmen der Rechtsauslegung der belgischen Behörden nicht zu. Wir werden in dieser Sache mehr Klarheit anstreben", ließ der US-Konzern ausrichten. Auch einen finanziellen Verlust soll diese Änderung nicht mit sich bringen. Ein kleines Land wie Belgien ist für den Hersteller wohl verkraftbar – sollte die Entscheidung eine Kettenreaktion auslösen, wird es für EA allerdings ungemütlich.

Kosmetische Mikrotransaktionen

Die Mikrotransaktionen bei den Sportsimulationen wie Fifa machen nämlich einen Löwenanteil des Verdienstes bei EA aus. Im Juni 2018 hatte der Publisher angekündigt, dass man auch weiterhin auf dieses Bezahlelement setzen werde – allerdings nur für kosmetische Inhalte, außer bei Fifas Ultimate Team-Modus. Die Lootboxen bringen hierbei nämlich spielerische Vorteile, indem unterschiedliche Spieler für den Online-Modus gezogen werden können.

Wie sieht die Lage in Österreich aus?

In Österreich waren Lootboxen bereits Thema eines parlamentarischen Ausschusses. Das Ergebnis davon war, dass auf eine europäische Lösung gehofft wird. Gegenüber dem STANDARD betonte Johannes Pasquali, Sprecher beim Finanzministerium, dass kürzlich eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet wurde, um die Industrie an den "Verhandlungstisch" zu holen. (dk, 31.1.2019)