Ein neuer Tag, ein neuer Facebook-Skandal. Ungefähr so lässt sich das vergangene Jahr in Bezug auf den Internetgiganten beschreiben. Facebook gewährte einer PR-Firma Zugriff auf die Daten von Millionen Nutzern, Facebook wurde Zielscheibe eines großen Hackerangriffs, und jüngst: Facebook hat gegen Geld sämtliche Verkehrsdaten von teils minderjährigen Usern ausgespäht.

Trotz all der Geschehnisse und der darauffolgenden Aufrufe, den Konzern zu zerschlagen, zeichnen die jüngsten Quartalszahlen ein ernüchterndes Bild: Mark Zuckerbergs Reich machte fast sieben Milliarden Dollar Gewinn – und auch die Userzahlen sind weiter gestiegen.

Das heißt aber nicht, dass der Konzern, im Speziellen das soziale Netzwerk selbst, keine Probleme hat. Laut jüngsten Schätzungen von Zuckerbergs Harvard-Studienkollege Aaron Greenspan sind fast fünfzig Prozent aller Facebook-Profile Fakes. Auch sonst verliert das Netzwerk mehreren Umfragen zufolge vor allem seine jungen Nutzer. Die Krux daran ist aber, dass viele von ihnen zum nächsten sozialen Medium im Facebook-Universum abwandern: Instagram und Whatsapp. Gemeinsam haben die drei Netzwerke 2,7 Milliarden aktive Nutzer, und nirgendwo sind persönliche Daten gut geschützt. Den meisten Nutzern fehlt es jedoch an Sensibilität für Privatsphäre; nur wenige wissen, dass die Plattformen zusammengehören. Das zeigt, wie wichtig eine strengere Regulierung durch die Politik wäre. (Muzayen Al-Youssef, 31.1.2019)