Wien – In großen Dimensionen zu denken steht in der Start-up-Szene an der Tagesordnung. Der heimische Risikokapitalgeber Speedinvest hat wieder einmal eindrucksvoll vorgemacht, wie das geht. Geschäftsführer Oliver Holle kündigte am Donnerstag mit Speedinvest 3 einen neuen Investmentfonds an. Das Zielvolumen des Fonds liegt bis Jahresende bei 175 Millionen Euro, und er soll speziell auf Jungunternehmern in der frühen Phase ausgelegt sein. Investiert wird in europäische Start-ups aus den Bereichen Deeptech, Fintech, künstliche Intelligenz und Industrie 4.0.

"Das Kapital wird nicht nur aus Österreich kommen. Jetzt steht der Schritt an, international große Investoren zu holen", so Holle. Er ortet in diesem Schritt eine Aufwertung für den Standort Österreich: "In Berlin oder London gibt es etwas derartiges nicht. Will sich Wien besser positionieren, müssen die klügsten Köpfe ins Land geholt werden."

Mindestsumme 500.000 Euro

Planmäßig sollen 65 Millionen Euro für erste Investitionsrunde dienen, die restlichen 110 Millionen für gemeinsame Anschlussfinanzierungen mit anderen Risikokapitalgebern. Die Laufzeit des Fonds soll zehn bis zwölf Jahre betragen. Vor der vierjährigen Investitionsphase soll bis 2020 Geld von Privatinvestoren eingesammelt werden. Die Mindestinvestitionssumme beträgt 500.000 Euro. Laut Holle kann ein privater Investor nach drei bis fünf Jahren mit den ersten Ausschüttungen rechnen.

Gemeinsam mit den älteren Fonds Speedinvest 1, Speedinvest 2 sowie diversen Focus-Fonds will der Venture-Capital-Investor künftig insgesamt ein Vermögen von 400 Millionen Euro verwalten. Dadurch will Speedinvest in Europa zum führenden Investor im Frühphasenbereich werden – der sogenannten Seedphase, wie es im gängigen Start-up-Sprech heißt.

Der Investmentfonds unterstützt junge Start-ups nicht nur mit Kapital, sondern auch mit Know-how, Netzwerken und Management. Das Unternehmen beschäftigt 70 Personen und betreibt fünf Büros in Wien, Berlin, München, London, Moskau und dem Silicon Valley. (red; APA, 31.1.2019)