Luftangriff auf das syrische Raqqa, Juli 2017.

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Washington – Bei Luftangriffen der von den USA geführten Anti-IS-Koalition in Syrien und im Irak sind in den vergangenen Jahren mindestens 1.190 Zivilisten getötet worden. Das teilte die Koalition am Donnerstag mit. Insgesamt seien zwischen August 2014 und Dezember 2018 fast 32.400 Angriffe gegen Stellungen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) geflogen worden.

Die Islamisten haben in Syrien und im Irak inzwischen fast ihr gesamtes früheres Herrschaftsgebiet verloren. Lediglich einige Gebiete im Osten Syriens an der Grenze zum Irak werden noch von den Islamisten kontrolliert. In den vergangenen Wochen hatten die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) mit Unterstützung der internationalen Koalition eine neue Offensive auf die verbliebenen IS-Gebiete gestartet.

Sinkende Opferzahlen

Beobachter schätzen die Zahl der getöteten Zivilisten jedoch deutlich höher ein. Nach Untersuchungen des mit der Goldsmiths Universität in London verbundenen Beobachterprojekts Airwars sind seit August 2014 in Syrien und im Irak mindestens 7.263 Zivilisten bei Koalitionsangriffen ums Leben gekommen. Obwohl die Opferzahlen im vergangenen Jahr gefallen seien, bestehe in Syrien immer noch ein Risiko für Zivilisten, bei Luftangriffen getötet zu werden, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht.

Die Beobachter werfen auch Russland vor, dass durch deren Beteiligung zwischen 2.039 und 3.114 Zivilisten im vergangenen Jahr getötet wurden. (APA, dpa, 31.1.2019)