Alexander Gauland kam nach Salzburg.

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Normalerweise ist es ja umgekehrt: Da schaut die vergleichsweise kleine AfD neidisch auf die an Stimmen und Mandaten stärkere FP in Österreich. Doch wenn die Not groß ist, dann kommt der deutsche Bruder schon mal in die Alpenrepublik, um dort die Blauen zu unterstützen. Die können das, nachdem Innenminister Herbert Kickl die Menschenrechtskonvention infrage gestellt hat, gut gebrauchen.

Also diskutierte AfD-Chef Alexander Gauland bei Servus TV im Hangar-7 zum Thema "Denkverbote: Gift für die Demokratie?". Interessanterweise jedoch bekannte der Gast aus Deutschland, dass er die Debatte, die in Österreich seit Tagen tobt, überhaupt erst vor ein paar Stunden mitbekommen habe. So viel zum Stellenwert.

Aber natürlich fand Gauland, wie immer mit seiner Hundekrawatte unterwegs, die Aufregung "töricht". Lang hatte man den Eindruck, er würde ohnehin gleich wegdämmern. Doch dann überraschte er wieder – mit leisem Tadel an der FP. Wenn jemand nicht in den Irak abgeschoben werden könne, dann sei das doch keine "Frage der Menschenrechtskonvention, sondern der österreichischen Gerichte".

Es folgte ein wilder Ritt durch Fake-News, Angela Merkels Asylpolitik und bewusste Provokationen. Da durfte Gaulands "Vogelschiss"-Vergleich (Hitler in der deutschen Geschichte) nicht fehlen. Einmal beim Zweiten Weltkrieg angekommen, wollte Gauland auch gleich über die Wehrmacht diskutieren – in solch einer Vehemenz, dass die Österreicher in der Runde schmähstad waren.

Warum kommen wir jetzt vom Innenminister auf Faschismus zu sprechen, fragte FP-Frau Susanne Fürst. Das war eine wirklich gute Frage. (Birgit Baumann, 31.1.2019)