Die Vielfalt an Fahrzeugen steigt. Scooter gelten als Ausweichoption für überfüllte Öffis.

Foto: Mathias Cremer

Bisher war das Verkehrsbild ziemlich festgefügt: Wer immer es sich leisten konnte, fuhr so viel wie möglich mit dem Auto. Das ist auch jetzt noch die weitverbreitete Grundprogrammierung bei den Generationen jenseits der ersten Lebenshälfte. Die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln erscheint selten als erquickliche Alternative, und etwas Neues wird mit Skepsis betrachtet oder stößt gleich auf handfeste Ablehnung.

Es wird bunter

Zum Beispiel die neuen Möglichkeiten der Free-Floating-Mobilität, die mit den City-Bikes begonnen hat und sich mit Leihautos wie Car2Go und Drive Now und jüngst den Elektro-Scootern fortsetzte. Bei Letzteren ist es natürlich auch eine Frage der körperlichen Verfassung und der persönlichen Risikobereitschaft, ob man so etwas überhaupt benutzen will. Aber: Der Richtungswechsel ist bereits im Gang. Die Verkehrsszene wird bunter. Die meisten Veränderungen entstehen nicht, weil wir so konkrete Vorstellungen von einer gesünderen Verkehrswelt hätten, sondern durch Druck von außen.

Öffentliche Verkehrsmittel werden sofort angenommen, wenn ihr Takt und ihr technischer Zustand attraktiv sind. Aber wenn sie immer voller werden, wie etwa in Wien, muss man wiederum ausweichen – auf das Fahrrad, auf den E-Scooter.

Unfallforschung

Das stellt eine neue Herausforderung für die Unfallforschung dar. Es genügt nicht mehr, Autos möglichst crashsicher zu machen und viele Ampeln aufzustellen, dass es nur so glitzert. Jetzt geht es darum, Unfallsituationen schon zu verhindern, noch bevor sie entstehen. Aber wie? (Rudolf Skarics, 4.2.2019)