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Kämpfte für die Rechte der Frauen: Marianne Hainisch in einer akustischen Würdigung in "Hörbilder" um 9.05 Uhr auf Ö1.

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Wien – Es beginnt im Juli 1870, als Marianne Hainisch auf Erholung in der Südoststeiermark weilt. Hainisch ist erschöpft, aber auch zuversichtlich: "Ich bin eine Pflanze, die auf jedem Boden fortkommt, und werde auch hier Wurzeln fassen."

Im März hielt Hainisch die Rede ihres Lebens. Bei der dritten Generalversammlung des Wiener Frauen-Erwerb-Vereines schlug sie kämpferische Töne an. Aus bürgerlichem Milieu stammend, setzte sie sich für Frauenrechte ein und gilt als Gründerin der Frauenbewegung.

Ich sehe die Morgenröte des jungen Tages anbrechen: Lea Roma gestaltete das Feature als "akustische Würdigung" für die Hörbilder am Samstag um 9.05 Uhr. Die Schauspielerin Ursula Strauss interpretiert Texte und Reden Hainischs. Zu Wort kommen auch die beiden Urenkelinnen sowie ihre Urururenkelin Klara. Sie studiert internationale Betriebswirtschaft. Das habe sie Marianne Hainisch zu verdanken, sagt die 20-Jährige: Ihre Ahnin habe sich dafür eingesetzt, dass Mädchen eine gleichwertige Bildung wie Burschen haben können.

Marianne Hainisch gilt zudem als Initiatorin des Muttertags in Österreich, der seit 1924 in Österreich gefeiert wird. Hainischs Sohn Michael war von 1920 bis 1928 Bundespräsident. Marianne Hainisch starb 1936 mit 97 Jahren. Sie war Frau, Mutter, Kämpferin. Von ihrer Durchsetzungskraft profitiert das Land bis heute. (prie, 1.2.2019)