Mit Verbotsschildern versucht die Stadt Salzburg das illegale Aus- und wieder Einsteigen in die Touristenbusse zu unterbinden.

foto: thomas neuhold

Salzburg – Bisher gab es nur Schätzungen, seit Einführung der elektronisch vergebenen Zufahrtsgenehmigungen liegen nun erstmals valide Zahlen zum Salzburger Reisebustourismus vor. Es sind aus Sicht der Anrainer wahre Horrorzahlen: Wie aus einer dem STANDARD vorliegenden Anfragebeantwortung von Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) an die Grünen hervorgeht, wurden in rund sieben Monaten (exakt von 4. Juni 2018 bis 6. Jänner 2019) genau 52.900 Zufahrten gebucht.

Damit wurden die Terminals in der rechten Altstadt und an der südlichen Altstadtgrenze in diesem Zeitraum von 26.450 Bussen genutzt. Dazu kommen noch etwa 1000 illegale Reisebusse, die erwischt wurden.

520 Fahrten täglich – im Schnitt

Insgesamt geht die Behörde von 27.800 Reisebussen in den sieben Monaten aus. Rechnet man die Zahl aufs Jahr hoch, kommt man auf nicht ganz 48.000 Busse. Und weil jeder Reisebus mit den Zufahrten zum Aus- und Einsteigen der Touristen insgesamt vier Fahrten in die Altstadt verursacht, macht das aufs Jahr gerechnet ziemlich genau 190.000 Busfahrten in die Salzburger Innenstadt – unvorstellbare 522 pro Tag.

Spitzentag war übrigens der 8. Dezember mit 302 legal anfahrenden Reisebussen; macht über 1200 Fahrten quer durch die Stadt Salzburg.

Anrainer nicht entlastet

Ferner geht aus der Anfragebeantwortung klar hervor, dass vor allem die Anrainer in der rechten Altstadt (Terminal Paris-Lodron-Straße) noch immer immens viel Busverkehr abbekommen. Immerhin fahren 45 Prozent aller Touristenbusse hierher. Und die von Bürgermeister Preuner den Anrainern zugesagten Grünflächen wird es wohl auch nicht geben, da diese Flächen als "Reserveparkplätze" ganzjährig "als Puffer" benötigt würden.(Thomas Neuhold, 2.2.2019)