Moskau – In Russland ist ein 36-Jähriger, der sich als Jugendlicher für einen Vampir hielt und einen Mitschüler tötete, als falscher Arzt festgenommen worden. Der Mann hatte sich mit einem gefälschten Diplom einen Posten als Arzt für Präventionsmedizin in einem Krankenhaus im Ural erschlichen und wurde deshalb im Jänner festgenommen, wie die Ermittler am Freitag mitteilten.

Örtliche Medien identifizierten den Verdächtigen als Boris Kondraschin. Mit dem Namen ist eine blutige Geschichte verbunden: Kondraschin glaubte in seiner Jugend, er sei ein Vampir. Im Jahr 1998 spritzte er den Berichten zufolge einem Mitschüler ein Beruhigungsmittel, zerstückelte ihn und trank das Blut des Toten.

Im Jahr 2000 wurde er laut der Lokalzeitung "Tscheljabinskaja Nedalia" in eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Ärzte hatten ihm Schizophrenie attestiert. Zehn Jahre lang musste Kondraschin in der Klinik bleiben.

Bei Medizinerforum wiedererkannt

Im vergangenen November begann für ihn eine zweite Karriere. Mit einem gefälschten Diplom erhielt er in einem Krankenhaus in der Stadt Tscheljabinsk eine Stelle als Arzt. Er sollte nach Behördenangaben seine Patienten dazu bringen, weniger Alkohol zu trinken, nicht zu rauchen und sich körperlich fit zu halten, wie die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete.

Doch die Tarnung hielt nicht lange. Ein Psychiater, bei dem Kondraschin in Behandlung gewesen war, erkannte ihn bei einem Medizinerforum. Wenig später wurde der 36-Jährige festgenommen. (APA, 1.2.2019)