Teheran – Der Iran hat nach Regierungsangaben einen neuen Marschflugkörper mit einer Reichweite von mehr als 1350 Kilometern erfolgreich getestet. Die Rakete mit dem Namen "Hoveizeh" habe eine Strecke von 1200 Kilometern zurückgelegt und ihr Ziel erreicht, sagte der iranische Verteidigungsminister Amir Hatami am Samstag im staatlichen Fernsehen. Dort wurden auch Bilder des Starts ausgestrahlt.

Der Raketenstart im Staatsfernsehen.
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Der Marschflugkörper sei "in der kürzest möglichen Zeit" einsatzbereit und fliege in "sehr geringer" Höhe. Hatami präsentierte die Rakete, die er als "langen Arm der Islamischen Republik Iran" bezeichnete, bei einer Waffenschau anlässlich des 40. Jahrestags der Rückkehr von Ayatollah Khomeini aus dem Exil.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu sagte am Sonntag: "Der Iran erklärt offen seine Absicht, den Staat Israel zu zerstören." Er habe "eine klare Botschaft an die Tyrannen von Teheran: Wir wissen, was Ihr tut, und wo Ihr es tut", sagte Netanyahu. Israel werde "weiter mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen den Iran vorgehen, um die Sicherheit und Zukunft Israels zu sichern".

Destabilisierung der Region droht

Nach einem 2017 veröffentlichen Bericht des Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) in London arbeitet der Iran an rund einem Dutzend Raketentypen mit einer Reichweite zwischen 200 und 2000 Kilometern. Die Raketen können demnach eine Ladung von bis zu 1200 Kilo transportieren.

Der Westen wirft dem Iran vor, mit seinem Raketenprogramm die Region zu destabilisieren und Israel zu bedrohen. Laut Teheran ist das Programm defensiv ausgerichtet und dient der nationalen Sicherheit.

Hoveizeh wurde erst kürzlich auf einer Waffenschau vorgestellt.
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Der Iran hat in dem mittlerweile von den USA aufgekündigten internationalen Atomabkommen von 2015 einer Beschränkung seines Atomprogramms zugestimmt, doch hält er an seinem Raketenprogramm fest. Die UN-Resolution 2231, mit der das Atomabkommen vom UN-Sicherheitsrat angenommen wurde, fordert Teheran zwar auf, auf den Test von Raketen zu verzichten, die mit Atomwaffen bestückt werden können, verbietet Tests aber nicht explizit. (APA, 2.2.2019)