In der Innsbrucker Olympiahalle wurden Notschlafstellen erreichtet.

Foto: APA/ZEITUNGSFOTO.AT/DANIEL LIEBL

Brenner – Nach dem Schneechaos in Norditalien ist die Brennerautobahn (A22) schrittweise wieder für den Verkehr geöffnet worden. "Die Verkehrssituation auf den Staatsstraßen und auf der Brennerautobahn hat sich leicht entspannt, kritische Situationen bestehen aber weiterhin", teilte der Südtiroler Zivilschutz am Samstag mit.

ORF

Neben der Freigabe der Südspur wurde auch die Nordspur der A22 Stück für Stück wieder befahrbar gemacht. Zuvor hatte ein Lawinenabgang an der Grenze zu Österreich die Lage verschärft. Verletzt wurde dabei niemand.

Sonntag schneit es wieder

Weitere Schneefälle am Sonntag sind angekündigt – und auch der Eisenbahnverkehr auf der Brennerlinie bleibt laut Zivilschutz vorerst stark eingeschränkt. Weil die Situation auf vielen Straßen "kritisch" war, konnten teilweise auch Schienenersatzbusse nicht fahren.

Wegen einer Lawine wurde die Brennerautobahn geschlossen, nun wird sie schrittweise wieder aufgemacht.
Foto: APA/ZEITUNGSFOTO.AT/DANIEL LIEBL

Wie die Polizei in der Nacht auf Sonntag mitteilte, wurde auch die Brennerstraße B182 zwischen der Stefansbrücke und der Kreuzung B182/B183 nach einem Erdrutsch bis Sonntagfrüh (mindestens 8.00 Uhr) gesperrt.

Hunderte schließen in Autos

Besonders hart traf es Hunderte Menschen auf der Brennerautobahn, die die Nacht auf Samstag in ihren Fahrzeugen verbringen mussten, da ein Weiterkommen unmöglich war. Lastwagen ohne Schneeketten blieben liegen. Im Tagesverlauf konnten blockierte Autos und Lkw von den Bergungskräften wieder fahrtüchtig gemacht werden. Hunderte Helfer waren im Einsatz, um das Schneechaos zu bewältigen. Der Zivilschutz riet Touristen im Pustertal und in anliegenden Tälern, geplante Abreisen zu verzögern.

Gestrandeten Autofahrer wurden in der Nacht auf Sonntag vom Innsbrucker Roten Kreuz versorgt. Dafür wurden in den Abendstunden am Zenzenhof an der Brennerautobahn (A13) und später in der Olympiaworld in Innsbruck Notunterkünfte eingerichtet.

Notunterkünfte wurden errichtet

Am frühen Nachmittag hatten die Mitarbeiter des Roten Kreuzes bereits zwei Versorgungszentren in Schönberg und in Steinach in Betrieb genommen. Neben Feldbetten wurden warme Getränke und medizinische Betreuung zur Verfügung gestellt.

Laut Polizeiangaben wurden in der Olympiaworld rund 400 Schüler aus acht Bussen und am Zenzenhof rund 30 weitere Personen untergebracht. In der Turnhalle in Steinach am Brenner versorgten die Einsatzkräfte ebenfalls etwa 30 Schüler, die mit einem Bus in Richtung Italien unterwegs waren. Viele Verkehrsteilnehmer seien zudem an den Autobahnraststätten untergekommen.

Überschwemmungen in Mittelitalien, Unfälle in Schweden

Während Südtirol mit den Schneemassen kämpfte, kam es Sonntag bei Bologna zu Überschwemmungen. Zwischen den Orten Castel Maggiore und Argelato hatten die Wassermassen am Reno zu einem Dammbruch geführt. Etwa 300 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete.

"Viele Häuser und viele Zonen stehen immer noch unter Wasser", sagte die Bürgermeisterin von Argelato, Claudia Muzic, Sonntagfrüh und sprach von einer Notsituation. Teilweise fehle auch der Strom.

Auch in Umbrien, den Abruzzen und Kampanien warnte der italienische Zivilschutz weiter vor Überschwemmungen. In Venedig gab es den dritten Tag in Folge Hochwasser. Der Wasserstand lag am Sonntag erneut bei mehr als 110 Zentimetern.

In Schweden haben Schnee und Glätte haben zu Verkehrsproblemen und Stromausfällen geführt. Besonders an der Ostküste des Landes schneite es in der Nacht auf Sonntag und am darauffolgenden Morgen heftig, wie die nationale Verkehrsbehörde mitteilte. Es gab viele wetterbedingte Unfälle. (APA/dpa, 3.2.2019)