Angst vor einem Tempolimit brauchen die Hersteller nicht zu haben. Denn vom Kauf eines großen Autos hält ein solchen nicht ab, wie man auch in Österreich weiß.

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Frankfurt – Nicht nur die Österreicher lieben SUV und Geländewagen. Hierzulande wird der VCÖ nicht müde zu betonen, wie wenig erfreulich diese Entwicklung für das Erreichen der Klimaziele ist. Jeder dritte Neuwagen, so die Lobbyisten für einen grüneren Verkehr, sei mittlerweile hierzulande ein dicker Brummer.

Doch auch die deutschen Nachbarn bekümmern offenbar die Klimadiskussionen in diesem Zusammenhang recht wenig. Die Deutschen kaufen immer größere und leistungsstärkere Autos. Im vergangenen Jahr hatten die Neuwagen einer Studie zufolge durchschnittlich 153,4 PS unter der Haube. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um 1,8 PS oder 1,2 Prozent, wie Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen errechnet hat.

Wobei Diesel mit 168 Durchschnitts-PS erneut deutlich stärker motorisiert als Benziner mit 146 PS waren. Dudenhöffer zufolge glich der Trend zu mehr Stadt-Geländewagen (SUV) den abnehmenden Marktanteil für Dieselfahrzeuge aus. Nach seiner Einschätzung pendele sich der Dieselanteil bei etwa 30 Prozent aller Neuwagen ein. Da immer mehr Kunden schwere SUV kauften, sei auch im laufenden Jahr mit weiter steigenden Durchschnittswerten bei der Motorkraft zu rechnen.

Nach Einschätzung des Autoexperten hätte selbst ein Tempolimit keinen Einfluss auf die Motorisierungswünsche der Autokäufer. Das zeige ein Blick ins Nachbarland Schweiz mit seinen scharfen Tempolimits, wo trotzdem der durchschnittliche Neuwagen mit 170 PS ausgestattet sei. "Die deutsche Autoindustrie sollte sich also vor dem Tempo-Limit nicht fürchten", so Dudenhöffer. (APA/red, 3.2.2019)