FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker denkt, dass die Partei in sozialen Medien "von Agents Provocateurs durchsetzt" sei

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Die FPÖ hat ein Problem mit Hasspostings ihrer Anhänger: Nahezu täglich tauchen in sozialen Medien rassistische, antisemitische oder sexistische Postings unter Beiträgen von freiheitlichen Organisationen oder Politikern auf. Das dokumentieren neben klassischen Medien auch antifaschistische Initiativen wie "Stoppt die Rechten" oder "FPÖ Fails". Doch der freiheitliche Generalsekretär Christian Hafenecker denkt nicht, dass es sich bei den Postern tatsächlich um FPÖ-Fans handelt.

Überzeugt von "Agents Provocateurs"

"Ich bin erschüttert, zu welcher Niedertracht manche Menschen fähig sind. Manchmal ist aber sicher, ob die Leichen, die manche ausgraben, nicht von diesen vergraben worden sind", sagt Hafenecker im Interview mit der Tiroler Tageszeitung. Er sei "überzeugt davon", dass die FPÖ in sozialen Medien "durchsetzt" sei von "Agents Provocateurs", so Hafenecker.

Das ist kein neues Erklärungsmuster: Die FPÖ hat in der Vergangenheit wiederholt behauptet, Opfer eines "Angriffs unter falscher Flagge" zu werden. Tatsächlich lässt sich nicht ausschließen, dass in geringen Fällen Fake-Profile genutzt werden, um Hasspostings zu platzieren. Bei einer überwiegenden Mehrzahl der hasserfüllten Beiträge lassen sich jedoch die Social Media-Aktivitäten des Urhebers nachvollziehen, sodass eine Fälschung ausgeschlossen werden kann.

Liste an "rechten Ausrutschern"

Dazu kommt, dass regelmäßig Politiker der FPÖ selbst Hasspostings absetzen. Das zeigt eine Liste an "rechten Ausrutschern", die vom STANDARD geführt wird. In der Vergangenheit kam es auch immer wieder zu Parteiausschlüssen, weil etwa antisemitische Beiträge abgesetzt wurden oder Neonazi-Lieder verlinkt wurden. (red, 4.2.2019)