Bild nicht mehr verfügbar.

Inter-Topscorer Icardi kam zu einigen guten Chancen aber blieb erfolglos.

Foto: REUTERS/JENNIFER LORENZINI

Mailand – Drei Ligaspiele, ein Punkt, kein Tor, dazu das Aus im Cup-Viertelfinale: Für Rapids Europa-League-Sechzehntelfinal-Gegner Inter Mailand ist das Jahr 2019 bisher quasi zum Vergessen gewesen. Nach dem 6:2-Sieg gegen Benevento im Cup-Achtelfinale am 13. Jänner folgten vier sieglose Pflichtspiele in Folge. Das Heim-0:1 gegen Abstiegskandidat Bologna am Sonntag war das bisherige Negativhighlight.

Der Großteil der 51.566 Fans war verständlicherweise sauer. "Es ist nichts Neues, von den Fans ausgebuht zu werden. Das habe ich schon einige Male in meiner Karriere erlebt", sagte Inter-Coach Luciano Spalletti. Der 59-Jährige konnte den Unmut der Anhänger durchaus verstehen. "Wenn man Eintritt zahlt, hat man das Recht, eine andere Leistung zu fordern, vor allem wenn das Team Inter Mailand heißt", sagte Spalletti. "Die Fans verdienen etwas Besseres."

Nach dem 0:0 gegen Sassuolo (11.) und dem 0:1 bei Torino (10.) ließ man auch gegen den Tabellen-18., der dank eines Treffers von Federico Santander (32.) zum ersten Mal seit Ende September gewann, wertvolle Punkte liegen. "Wir haben wirklich sehr einfache Fehler gemacht", ärgerte sich der Inter-Trainer, der auch die mangelnde Chancenauswertung beklagte. Es war der zweite bittere Rückschlag innerhalb kurzer Zeit, nachdem es am Donnerstag im Cup-Viertelfinale ebenfalls vor Heimpublikum ein bitteres Aus gegen Lazio Rom im Elfmeterschießen gegeben hatte.

Spalletti angezählt

Für den mit einem Vertrag bis Sommer 2021 ausgestatteten Spalletti wird die Luft daher dünner. Laut einem Bericht der "Gazzetta dello Sport" kam es nach Schlusspfiff zu einer Krisensitzung zwischen Spalletti und Inters Vorstandschef Giuseppe Marotta. Dem Italiener sei vorerst das Vertrauen ausgesprochen worden, die nächste Ligapartie beim Zwölften Parma am Samstag, die zugleich die Generalprobe für das erste Europa-League-Duell mit Rapid am 14. Februar (18.55 Uhr) in Wien ist, sei aber eine entscheidende für die Zukunft des Trainers. Als Nachfolgekandidat wurde bereits Inters Ex-Mittelfeldspieler Esteban Cambiasso ins Spiel gebracht.

"Man kann sagen, dass die Mannschaft hinter mir steht, aber uns fehlt kämpferisch etwas. Die anderen kämpfen härter als wir", betonte Spalletti. Abwehrspieler Andrea Ranocchia machte noch ein anderes Problem aus. "Unser Problem liegt im mentalen Bereich, da muss sich etwas ändern. Weitere Pannen können wir uns einfach nicht leisten", erklärte der 30-jährige Innenverteidiger.

Grund zur Sorge gibt es mit dem Blick auf die Tabelle noch nicht. Inter liegt als Dritter (40 Punkte) nach wie vor auf einem Champions-League-Startplatz, durch das 1:1-Remis der AS Roma (35) gegen den AC Milan (36) rückten auch die Verfolger nicht entscheidend näher. Rang drei dürfte jedenfalls das Maximum bleiben, da Leader Juventus Turin (60) und SSC Napoli (51) nach 22 Runden schon weit enteilt sind. (APA, 4.2.2019)