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Paris/Wien – Der französische Kandidat für den Eurovision Song Contest (ESC), Bilal Hassani, wehrt sich gegen rassistische und homophobe Angriffe. "Es stört viele, dass meine Eltern in Marokko geboren wurden und dass ich schwul bin – das kann man nicht leugnen", sagte der 19-Jährige der französischen Zeitung "Le Parisien".

"Ich bin stolz darauf, Frankreich zu vertreten. All das trifft mich, es tut mir weh, es betrübt mich, aber ich bin noch entschlossener, auf all diesen Hass zu reagieren." Hassani geht auch juristisch gegen Drohungen und Beleidigungen vor.

Anzeige erstattet aufgrund der "Lawine des Hasses"

Der Sänger tritt mit dem Lied "Roi" für Frankreich beim ESC-Finale im Mai in Israel an. Am 26. Jänner qualifizierte er sich für den Musikwettbewerb. Danach habe es in sozialen Netzwerken eine "Lawine" des Hasses gegeben, sagte Hassanis Anwalt, Etienne Deshoulières, der französischen Nachrichtenagentur AFP. Kurz darauf erstattete Hassani Anzeige wegen Beleidigung, Aufruf zu Hass und Gewalt und homophober Drohungen. "Lasst mich, lasst mich in Ruhe, lasst mich bitte leben", sagte Hassani nun im Interview.

Bilal tritt mit wasserstoffblonden schulterlangen Haaren und Make-up auf. Zu seinen großen Vorbildern zählt die österreichische Kultfigur Conchita, die als Conchita Wurst mit der Ballade "Rise Like A Phoenix" 2014 den ESC in Kopenhagen gewann. Die israelische Sängerin Netta hatte im vergangenen Mai mit ihrem Song "Toy" beim ESC in Portugal gesiegt. Deswegen ist Israel 2019 Austragungsort. (APA/dpa, 4. 2. 2019)