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Obwohl sich Torrent-Seiten immer noch an Millionen Nutzern erfreuen, boomen in Russland vor allem Streaming-Plattformen. Achtig Prozent der Filmkopien werden so über das Netz abgerufen.Die Streamingseiten zeichnen sich durch einfache Handhabung und Übersichtlichkeit aus, vergleichbar mit Netflix oder der Piraten-Website kinox.to.

Während 87 Prozent aller filmischen Erstveröffentlichungen in Russland immer noch über Torrent-Seiten den Weg an die Öffentlichkeit finden, wird nun versucht, Inhalte über sogenannte Content Delivery Networks (CDN) an tausende andere Webseiten zu verteilen.

Bei Content Delivery Networks handelt es sich um regional verteilte Server, die über das Internet verbunden sind. Sie werden für die Auslieferung von großen Mediendateien genützt und dienen als Verteilungsnetzwerk für TV-Serien und Filme.

Do-it-yourself Piraterie

Neben der Etablierung ganzer Film- und Videomärkte, gehen die Anbieter jedoch einen entscheidenden Schritt weiter: So werden auf den Seiten Erklärungen für die Erschaffung eigener Piratenseiten geliefert.

Group-IB berichtet von Delivery Networks, welche ein Ausmaß von gut 300.000 Dateien umfassen. Um ein Netzwerk dieser Größe zu erhalten, sind finanzielle Mittel in Höhe von etwa 100.000 Euro vonnöten. Diese Geldsummen werden über die veröffentlichten Inhalte, Know-how für Betreiber von Piratenseiten und Online Werbung eingenommen.

Rechtliche Gegenmaßnahmen

Rechtliche Gegenschritte gestalten sich als schwierig. Da es sich um länderübergreifende Netzwerke handelt, sind die Betreiber für Behörden nicht greifbar. Auf etwaiges Blockieren der Seiten durch gerichtliche Beschlüsse, erfolgt zumeist ein Wechsel auf neu angelegte Internetseiten. (red, 5.2.2019)