Kopenhagen – Nach dem Diebstahl mehrerer historischer Kronjuwelen aus einer schwedischen Kathedrale sind Teile der Beute vermutlich wieder aufgetaucht. Staatsanwältin Reeva Devgun sagte am Dienstag dem Sender SVT, man habe bestimmte Gegenstände gefunden. Es sei jedoch noch unklar, ob es sich tatsächlich um die Kronjuwelen handle.

Die Polizei teilte mit, alles deute darauf hin, dass man das Diebesgut gefunden habe. Man arbeite daran, dies zu 100 Prozent bestätigen zu können.

Devgun reagierte mit ihren Aussagen auf einen Bericht der Zeitung "Aftonbladet". Das Blatt hatte in der Früh unter Verweis auf nicht näher beschriebene Quellen berichtet, die Kronjuwelen oder Teile von ihnen seien in einer Mülltonne im Raum Stockholm entdeckt worden.

Zeugenaussagen

Der Prozess gegen einen jungen Schweden, der sich wegen des mutmaßlichen Diebstahls vor dem Bezirksgericht in Eskilstuna verantworten muss, sollte am Dienstag laut Devgun wegen der Meldungen unterbrochen werden. Die Verteidigung stimmte dem zu. Zeugen, die am Dienstag aussagen sollten, wurden aber wie geplant vernommen.

Der 22 Jahre alte Angeklagte war im September 2018 von der Polizei festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, Ende Juli gemeinsam mit einem anderen Mann drei Gegenstände aus dem Dom zu Strängnäs westlich von Stockholm gestohlen zu haben: die Krone und den Reichsapfel des 1611 gestorbenen Königs Karl IX. von Schweden sowie die Krone seiner 1625 gestorbenen Frau, Königin Christine von Holstein-Gottorf.

65 Millionen

Die drei Kronjuwelen haben einen Schätzwert von 65 Millionen schwedischen Kronen (6,3 Millionen Euro). Planmäßig waren für Dienstag eigentlich die Schlussplädoyers in dem Prozess angesetzt gewesen. Um wie viele Verhandlungstage sich das Verfahren nun verlängert, war zunächst unklar. (APA, 5.2.2019)