Zum Safer Internet Day am heutigen Dienstag hat die UNICEF dazu aufgerufen, Kinder und ihren digitalen Fußabdruck zu schützen. Weltweit sei einer von drei Internetnutzern ein Kind. Dennoch werde zu wenig unternommen, um die jüngsten User vor den Gefahren der digitalen Welt zu schützen, so das Kinderhilfswerk der UNO in einer Aussendung.

Dabei gehe es darum, die Spur an Informationen abzusichern, welche die Online-Aktivitäten der Kinder hinterlassen, und ihren Zugang zu sicheren und qualitätsvollen Online-Inhalten zu erhöhen. Der Aufruf zum Safer Internet Day folgte einer kürzlich durchgeführten UNICEF-Umfrage unter jungen Menschen. In fünf Wochen sind demnach mehr als eine Million Antworten aus mehr als 160 Ländern eingegangen. Kinder und Jugendliche brachten Vorschläge, was sie, ihre Eltern, Lehrer und Entscheidungsträger tun können, um das Internet sicher zu gestalten. Freundlichkeit zeichnet sich laut UNICEF als eines der mächtigsten Mittel zur Verhinderung von Cybermobbing aus.

Unabhängig vom Einkommensniveau

Das Internet ist zu einem festen Bestandteil des Lebens junger Menschen geworden, unabhängig vom Einkommensniveau. Laut der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) sind 94 Prozent der jungen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren in entwickelten Ländern online, mehr als 65 Prozent der jungen Menschen in Entwicklungsländern sind online. Weltweit ist die Hälfte der Gesamtbevölkerung, unabhängig vom Alter, online.

UNICEF rief "zu einer erneuerten Dringlichkeit und Kooperationen zwischen Regierungen, Zivilgesellschaft, UN-Organisationen und anderen internationalen Kinderorganisationen und – allen voran – dem Privatsektor auf, um Kinder ins Zentrum der Digital-Politik zu stellen". So müsse man "die Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern, Strafverfolgung und der Technologie-Industrie vertiefen, um Sicherheitsprinzipien in die Entwicklung von Technologien zu integrieren". Außerdem seien gemeinsame Lösungen notwendig, "die mit der Geschwindigkeit von digitalen Technologien mithalten, welche illegalen Handel und andere Formen von sexuellem Kindesmissbrauch online ermöglichen und vertuschen können".

Verpflichtung seitens des Privatsektors

UNICEF forderte außerdem eine "größere Verpflichtung seitens des Privatsektors und der Regierungen, um die Daten der Kinder zu schützen, nicht zu missbrauchen und ihre Verschlüsselung zu respektieren". Beim Sammeln und Verwenden der Online-Daten von Kindern müssten internationale Standards zur vollen Anwendung kommen. "Weiters muss Kindern vermittelt werden, wie sie sich selbst vor der Bedrohung ihrer eigenen Privatsphäre schützen können", so das UN-Kinderhilfswerk.

Weitere Forderungen sind die bessere Bildung und Ausbildung von Kindern bei der Online-Information und -Interaktion und besseres Wissen über den Online-Zugang und die Aktivitäten von Kindern. Damit könne man regulative Rahmen und Politiken entwickeln, welche die speziellen Bedürfnisse und Rechte von Kindern berücksichtigen.

Unterdessen haben die Internet Service Providers Austria (ISPA) und Saferinternet.at einen Ratgeber zum Thema "Technischer Kinderschutz im Internet" veröffentlicht. Darin informiert die ISPA Erwachsene über die verschiedenen technischen Schutzeinrichtungen und gibt einen Überblick über verschiedene Möglichkeiten. Der neue Ratgeber steht unter www.ispa.at/technischerschutz zum Download zur Verfügung. (APA, 5.2. 2019)