Linz/Wien/Krems – Die Staatsanwaltschaft Krems an der Donau hat ihre Ermittlungen wegen des Verdachtes der Industriespionage gegen zwei Chefs des Herstellers von Bahnbaumaschinen Plasser & Theurer (PT), Josef Theurer und Johannes Max Theurer, eingestellt. Sie bestätigte auf APA-Anfrage eine in der Zeitschrift "profil" veröffentlichte entsprechende Mitteilung.

Ausgelöst wurden die Ermittlungen durch den in einer Selbstanzeige 2016 erhobenen Vorwurf eines in Deutschland tätigen Sicherheitsberaters. Demnach sei ein österreichischer Konkurrent ausspioniert worden. Die Staatsanwaltschaft Krems nahm Ermittlungen gegen insgesamt 13 Beschuldigte auf – darunter der Industrielle Josef Theurer und sein Enkel Johannes Max-Theurer. Die beiden betonten von Anfang an, dass sie über Art und Umfang der Leistungen des Sicherheitsberaters zu keinem Zeitpunkt informiert gewesen seien.

Laut Auskunft der Staatsanwaltschaft sind die Ermittlungen gegen sie und 9 Personen eingestellt worden. Bei einer weiteren Person sei die Angelegenheit diversionell erledigt worden, gegen eine werde noch ermittelt.

Konflikt mit Erben

Die Justiz ist mehrfach rund um die erfolgreiche aber bei der Öffentlichkeitsarbeit zurückhaltende Firma Plasser & Theurer eingeschaltet worden. Der Hintergrund dürfte ein Konflikt zwischen den Erben der beiden Gründer und Namensgeber des Unternehmens sein. Ein Erbe der Plasser-Linie wollte aufgrund seines Minderheitsanteils in der Firma mitwirken und verlangte Einsicht in die Bücher. Das wurde ihm per Gerichtsurteil verwehrt, für seinen Ausstieg wurden ihm 100 Millionen Euro bezahlt – mit einer zweijährigen Konkurrenzklausel. Genau nach diesem Zeitraum stieg der Mann bei einer Konkurrenzfirma ein.

Deren Gründern – zwei ehemalige PT-Beschäftigte – wird, ebenfalls gerichtsanhängig, vorgeworfen, sie sollen Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse mit in die Selbstständigkeit genommen haben. Das wurde von deren Anwalt entschieden zurückgewiesen. (APA, 5.2.2019)