Wer die Facebook-Seite des Schlagersängers Andreas Gabalier besucht und dort die Beiträge der Community einsieht, ist mit einem breiten Themenmix konfrontiert. Vorwiegend bekunden Fans ihre Sympathie für den "Volks-Rock-'n'-Roller", manche teilen aber auch Selfies, andere Memes. Seit kurzem aber haben sich neue Fotos dazugeschlichen: Nutzer verrenken ihre Arme und Beine so, dass ihre Form an ein Hakenkreuz erinnert.

Foto: screenshot/facebook

"Gabalier-Kreuz-Challenge"

Bei den rechtsextremen Usern handelt es sich zu einem Großteil um Mitglieder der rechten Pegida, die die Aktion mit einem eigenen Hashtag und einer Challenge, der "Gabalier-Kreuz-Challenge", in die Wege geleitet haben. Führende Persönlichkeiten der Pegida veröffentlichen Fotos der selbstgeschaffenen "Herausforderung" – so änderte etwa der Initiator der deutschen Pegida, Lutz Bachmann, der zuvor wegen mehrerer Straftaten verurteilt worden war, sein Profilbild zu einer solchen Pose.

Foto: screenshot/facebook

Die Postings, die sich mit Gabalier solidarisieren sollen, erhielten zum Teil mehrere hundert Likes. Einige Nutzer teilten sie mit Kommentaren wie "Was man nicht sagen oder malen kann, das macht dann (sic!) so ... cool".

Angelehnt sind die Bilder an ein Albumcover von Gabalier aus dem Jahr 2011. Schon damals warfen ihm Nutzer vor, dass er ein Hakenkreuz nachstelle. Die Vorwürfe wies er damals vehement zurück.

Debatte um Karl-Valentin-Orden

Anfang des Monats schlitterte der Sänger in eine Kontroverse, da er den Karl-Valentin-Orden verliehen bekam. Gunter Fette, Nachlassverwalter der Münchner Komikerfamilie, sagte dazu: "Es ist nicht hinzunehmen, dass Gabalier mit seinem offenkundigen Spiel mit faschistischen Symbolen, seiner Frauenfeindlichkeit und seiner Homophobie mit dem Namen Karl Valentin in Verbindung gebracht wird."

Gabalier gab hingegen an, sich mehr Toleranz von seinen Kritikern zu wünschen. "Wenn alle Leute so tolerant wären wie ich, ich glaube, dann hätten wir auf dieser Welt überhaupt keine Sorgen", sagte er in Bezug auf die Debatte. (muz, 5.2.2019)