Facebook hat vier bewaffnete Gruppen in Myanmar von der sozialen Plattform verbannt. Es handle sich um "gefährliche Organisationen", die nun von der Nutzung ausgeschlossen seien, teilte Facebook am Dienstag mit. Auch Lob und Unterstützungsbekundungen für die vier Gruppen würden entfernt, sobald Facebook darauf aufmerksam werde, hieß es. Facebook wolle so das Risiko mindern, dass die Plattform genutzt werde, um "offline" Schaden anzurichten.

Kämpfe mit dem Militär

Bei den gesperrten Organisationen handelt es sich um Mitglieder der sogenannten Nordallianz, die sich seit 2016 Kämpfe mit dem Militär in dem südostasiatischen Vielvölkerstaat liefert. Die Nordallianz besteht aus der Arakan Army, der Myanmar National Democratic Alliance Army, der Kachin Independence Army und der Ta'ang National Liberation Army. Acht weitere bewaffnete Gruppen dürfen die Plattform weiter benutzen, weil sie ein Waffenstillstandsabkommen mit der Regierung unterzeichnet haben.

Im ehemaligen Burma mit seiner buddhistischen Bevölkerungsmehrheit sind mehr als ein Dutzend bewaffnete Gruppen aktiv, die sich aus unterschiedlichen ethnischen Gemeinschaften zusammensetzen. Einige der Gruppen kämpfen bereits seit der Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien im Jahr 1948 für mehr Autonomie und Selbstbestimmung.

800.000 Rohingya geflohen

Im August des vergangenen Jahres hatte Facebook zahlreiche Seiten und Accounts entfernt, die in Verbindung mit dem Militär standen. Kritiker hatten dem sozialen Netzwerk vorgeworfen, Hetze gegen Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya eine Plattform zu bieten. Seit 2016 sind mehr als 800.000 Rohingya aus Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflohen. (APA, dpa, 5.2.2019)