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Seeleoparden sind geschickte Räuber, die offenbar manchmal auch Speichermedien nicht verschmähen.
Foto: AP/Mark Baker

Auckland – Plastikmüll stellt für Meerestiere eine große Bedrohung dar. Erst vor wenigen Tagen haben Wissenschafter von der englischen Universität Exeter festgestellt, dass Mikroplastik im Verdauungstrakt praktisch aller Wale und Robben in den Gewässern rund um Großbritannien zu finden ist. Der Großteil davon stammt aus synthetischen Fasern, die beispielsweise in Kleidung oder Fischernetzen vorkommen.

Bisweilen gelangen jedoch sogar ganze mikroelektronische Geräte in den Nahrungskreislauf, wie ein kurioser Fund nun belegt: Neuseeländische Wissenschafter haben nämlich in den Ausscheidungen eines Seeleoparden einen USB-Stick entdeckt, der dazu noch funktionsfähig war. Auf dem Speichermedium befanden sich – passenderweise – Aufnahmen von Seeleoparden, wie das National Institute of Water and Atmospheric Research (NIWA) mitteilte.

Unbekannter Eigentümer

Der einzige Hinweis auf den möglichen Eigentümer sei ein blaues Kajak, das auf einem auf dem USB-Stick gespeicherten Video zu sehen sei. Über Twitter (siehe oben) will das Forschungsinstitut nun den Eigentümer ausfindig machen. Sollte er sich finden, bekomme er den Stick aber nur im Tausch gegen weiteren Seeleoparden-Kot zurück, hieß es scherzhaft.

Hier eines der Bilder, die sich auf dem USB-Stick befanden.
Foto: Unbekannt

Die Ausscheidungen liefern Forschern wichtige Hinweise auf die Lebensweise der in südpolaren Gewässern verbreiteten Robbenart. Aus diesem Grund sammelt ein von der bei NIWA aktiven Meeresbiologin Krista Hupman ins Leben gerufenes Team von Freiwilligen die Ausscheidungen. Sie werden dann im NIWA-Labor untersucht.

Der Kot, in dem sich der USB-Stick fand, wurde schon im November 2017 eingesammelt und bei NIWA gelagert, aber erst jetzt untersucht. Es sei sehr besorgniserregend, dass sich solches Plastik in den Tieren fände, sagte eine Mitarbeiterin, die den USB-Stick beim Auftauen der Kotprobe entdeckt hatte. (red, APA, 6.2.2019)