Brüssel – Der nächste Gipfel der Nato-Staats- und Regierungschefs findet im Dezember in London statt. Das Bündnis werde in Großbritannien den 70. Jahrestag seiner Gründung begehen, teilte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch in Brüssel mit.

London sei Sitz des ersten Nato-Hauptquartiers gewesen. Das Vereinigte Königreich sei zudem eines der zwölf Gründungsmitglieder im Jahr 1949 gewesen und spiele weiter "eine Schlüsselrolle in der Allianz". Der Nato-Gipfel findet mehrere Monate nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU statt, der nach bisherigen Planungen Ende März vollzogen werden soll. In der Europäischen Union hatte London den Ausbau der Verteidigungspolitik regelmäßig blockiert, weil es auf die Nato setzt.

Der Nordatlantikvertrag zur Gründung der Nato wurde am 4. April 1949 von zwölf Ländern in Washington unterzeichnet. Zu diesem Datum kommen heuer in der US-Hauptstadt die Außenminister der Militärallianz zusammen.

Das Verhältnis der Bündnispartner zu US-Präsident Donald Trump ist jedoch gespannt. Er hatte die Nato vor seinem Amtsantritt 2017 noch als "obsolet" bezeichnet. Vielen europäischen Verbündeten und insbesondere Deutschland wirft Trump bis heute vor, sich auf Kosten der USA beschützen zu lassen. Er fordert von den anderen Staaten eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf mindestens zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung.

Weichen für die Zukunft

Ziel des Gipfels sei es, "die Sicherheitsherausforderungen anzugehen, denen wir uns jetzt und in Zukunft gegenüber sehen", erklärte Stoltenberg. Es müsse sichergestellt werden, dass sich "die Nato weiter anpasst, um ihre Bevölkerung von fast einer Milliarde Menschen in Sicherheit zu bewahren".

Zu den zwölf Gründungsmitgliedern der Allianz gehören neben Großbritannien Belgien, Dänemark, Frankreich, Island, Italien, Kanada, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Portugal und die USA. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs traten auch viele Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts bei, dem Gegenstück zur Nato im kommunistischen Lager zu Zeiten des Kalten Krieges mit der Sowjetunion. Heute hat das Militärbündnis 29 Mitgliedstaaten. (APA, 6.2.2019)