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Die Lithium-Ionen-Akkus in E-Zigaretten können zum Sicherheitsrisiko werden.

Foto: Reuters

Für viele sind E-Zigaretten eine Alternative zu klassischen Tabakprodukten geworden. Die elektronischen Dampfgeräte gelten generell als weniger schädlich als Zigarette und Co., allerdings fehlt es an Langzeituntersuchungen.

Die neue Welt des Rauchens bringt aber auch neue Risiken mit. Der Tod des 24-jährigen William Brown im texanischen Fort Worth wirft nun Fragen zur Sicherheit der Geräte auf. Die Explosion seiner "Vape" hatte zur Durchtrennung einer Arterie durch ein in seinen Rachen eingedrungenes Bauteil geführt, berichtet CNN. Er starb in weiterer Folge an einem Schlaganfall. Die Veröffentlichung des pathologischen Gutachtens steht noch aus.

Mechanical Mods

Verwendet hatte er seine sogenannte "Mechanical Mod". Es handelt sich dabei um technisch recht einfach gehaltene Varianten von E-Zigaretten, die es dem Nutzer ab Werk oder durch nachträgliche Anpassung erlauben, die Intensität der Dampferzeugung über die Veränderung von Spannung und Widerstand anzupassen.

Sie verfügen in der Regel über keinen Schutzmechanismus, der den Akku vor gefährlicher Temperaturentwicklung bewahrt. Bemerkbar ist ein Fehler nur durch eine starke Erwärmung des Geräts. Man weist auch auf Gefahren durch die Verwendung billiger Akkus und Modifikationen durch Nutzer hin.

"Brennende Rakete"

Die Gefahren sind mittlerweile auch Forschungsgegenstand, berichtet The Verge. In einer Untersuchung über die Gesundheitsfolgen des Dampfens befassen sich die National Academies of Sciences, Engineering and Medicine auch mit den Risiken sich entzündender Akkus. Man sieht "überzeugende Hinweise" darauf, dass E-Zigaretten explodieren können und in weiterer Folge Verbrennungen und Verletzungen wie ein Projektil verursachen können.

Die US-Brandschutzbehörde USFA zählte zwischen 2009 und 2016 fast 200 Medienberichte über explodierende E-Zigaretten. "Ihre Konstruktion und Form kann sie (…) bei einem Akkuversagen zu einer ‘brennenden Rakete‘ machen", heißt es in einem Bericht aus 2017.

Laut einem Experten der Mitchell Hamline School of Law hat die US-Gesundheitsbehörde FDA es bisher verabsäumt, umfassende Standards für die Herstellung und Konstruktion von Vapes festzulegen.

Sichere Modelle am Vormarsch

Brown ist nicht der erste Todesfall im Zusammenhang mit einer explodierenden E-Zigarette. Ein ähnliches Gerät soll auch schon bei einem Mann in Florida tödliche Verletzungen verursacht haben. Auch im russischen St. Petersburg wurde im vergangenen Mai ein Fall bekannt.

In Zukunft dürften es jedoch seltener zu solchen tragischen Ereignissen kommen. Denn der Anteil an Mechanical Mods am US-Markt ist im Sinken begriffen. Einige Händler vertreiben solche Modelle mittlerweile auch nicht mehr. (red, 07.02.2019)