Die globale Fieberkurve weist steil nach oben, das Eis an den Polen schwindet zusehends.

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Genf/Wien – Es geht steil nach oben, was die globalen Durchschnittstemperaturen betrifft, daran lassen aktuelle Statistiken keinen Zweifel. Wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) mit Sitz in Genf nun berichtet, war 2018 nicht nur das viertwärmste Jahr in der Messgeschichte. Die vergangenen vier Jahre erwiesen sich als die wärmsten weltweit seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Die Daten zeigen, dass die globale Durchschnittstemperatur rund ein Grad Celsius höher lag als im vorindustriellen Zeitalter und 0,38 Grad über dem Mittel der Jahre 1981 bis 2010.

Das bisher wärmste Jahr war 2016, was vermutlich mit dem Klimaphänomen El Nino in Zusammenhang steht. Damals lag die Durchschnittstemperatur 1,2 Grad höher als im vorindustriellen Zeitalter (1850 bis 1900). 2015 und 2017 lag das Mittel jeweils um 1,1 Grad höher, wie die WMO berichtete.

2018 war für Österreich ein Rekordjahr

In Österreich war 2018 nach einer Ende Dezember bekannt gegebenen vorläufigen Bilanz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) mit 1,8 Grad über dem vieljährigen Mittel das wärmste der Messgeschichte. Das bisher zweitwärmste Jahr war 2014, das drittwärmste 2015.

Weit bedeutender als die Wertung einzelner Jahre sei der langjährige Trend, erklärte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. Die 20 wärmsten Jahre weltweit seien in den vergangenen 22 Jahren registriert worden. Das Ausmaß der Erwärmung in den vergangenen vier Jahren sei aber außergewöhnlich gewesen, konstatierte der Meteorologie und urgierte Maßnahmen zur Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes. Der Temperaturanstieg ging Hand in Hand mit einer Zunahme der Konzentration klimaschädlicher Gase in der Atmosphäre.

Mit Rekorden geht es weiter

2019 hat ebenfalls mit Rekordtemperaturen begonnen. In Australien war der Jänner der wärmste der Messgeschichte, im australischen Bundesstaat Tasmanien der bisher trockenste. Bestätigt hat sich der Trend zu immer länger andauernden Hitzewellen als eine der Folgen des Klimawandels.

Im Gegensatz zur extremen Hitzewelle auf der Südhalbkugel war Nordamerika im Jänner von außergewöhnlicher Kälte betroffen. Die Kälte in den USA stehe nicht im Widerspruch zur Erderwärmung, erklärte Taalas. Die Arktis erwärme sich doppelt so schnell, ein großer Teil des Eises sei geschmolzen. Das beeinflusse das Wetter und das Klima anderer Regionen. (APA, red, 6.2.2019)