Das Arbeitsmarktservice hat im Vorjahr fast 600.000 arbeitslos gemeldeten Menschen zu einer neuen Anstellung verholfen.

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Wien – Die Dynamik am österreichischen Arbeitsmarkt ist ungebrochen groß. Im vergangenen Jahr ist fast 600.000 Menschen durch Vermittlung des Arbeitsmarktservice (AMS) die Rückkehr in eine bezahlte Beschäftigung gelungen. Dies war auch der starken Nachfrage nach Arbeitskräften geschuldet, was wiederum Folge der überaus guten Konjunkturlage war. Insgesamt haben 594.153 Jobsuchende und Schulungsteilnehmer im Vorjahr eine neue Arbeitsstelle gefunden. Obwohl die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen von 2017 auf 2018 deutlich zurückgegangen ist, und zwar um insgesamt 35.683 Personen oder 3,7 Prozent, sank die Zahl der Arbeitsaufnahmen im selben Zeitraum nur leicht um 10.203 oder 1,7 Prozent.

Und noch ein Detail untermauert die anhaltend starke Dynamik am österreichischen Arbeitsmarkt. 68 Prozent der Arbeitslosen, also gut zwei Drittel, fanden innerhalb von drei Monaten wieder eine Arbeitsstelle. Für 20 Prozent dauerte die Jobsuche drei bis sechs Monate, für acht Prozent bis zu einem Jahr, für vier Prozent länger, teilte das AMS am Donnerstag mit.

Öffentliche Verwaltung mit Sogwirkung

Nach Branchen betrachtet gab es trotz rückläufiger Betroffenenzahlen den absolut stärksten Zuwachs an Arbeitsaufnahmen in der öffentlichen Verwaltung, in der Information und Kommunikation, in den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen, im Grundstücks- und Wohnungswesen sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.

In Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg lag die Zahl der Arbeitsaufnahmen über dem Bundesschnitt. Knapp 31 Prozent der Jobsuchenden, die im Vorjahr die Rückkehr in den Arbeitsmarkt geschafft haben, waren 45 Jahre oder älter. "Diese Zahlen widerlegen das immer wieder gehörte Vorurteil, dass ältere Menschen überhaupt keine Chancen mehr am Arbeitsmarkt hätten", sagte AMS-Chef Johannes Kopf.

Akademiker haben es einfacher

Nach Ausbildung betrachtet gab es den absolut und relativ stärksten Zuwachs an Arbeitsaufnahmen bei Menschen mit akademischer Ausbildung (plus 3,3 Prozent auf 42.480) und mit höherer Ausbildung (plus 1,5 Prozent auf 62.608). (Günther Strobl, 7.2.2019)